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Die Innungskrankenkasse (IKK) unterstützt Rathauspersonal für zwei Jahre bei betrieblicher Gesundheitsvorsorge Eine gesunde Verwaltung arbeitet effektiver

Von Andreas Pinkert 02.02.2015, 02:28

Fördern und fordern: Diese beiden Begriffe verwendet Bürgermeister Sven Hause, wenn er über die Stadtverwaltung spricht. Wegen wachsender beruflicher Anforderungen sieht er sich in puncto betrieblicher Gesundheitsfürsorge in der Pflicht.

Calbe l Die Logik der Kooperation zwischen der Innungskrankenkasse (IKK) Gesund plus in Magdeburg und der Calbenser Stadtverwaltung ist denkbar einfach: Herrschen gesunde Arbeitsbedingungen vor, fühlen sich Mitarbeiter wohl, werden Fehlzeiten aufgrund von Krankheiten reduziert und sowohl die Lohnnebenkosten als auch die Ausgaben der Krankenkassen dauerhaft gesenkt. Oder bildlich ausgedrückt: Nur gut geölte Zahnräder sind Grundlage für ein leistungsfähiges und kostengünstiges Getriebe.

Ende vergangener Woche wurden im Rathaus die Unterschriften unter die entsprechende Vereinbarung gesetzt. "Ziel ist, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter positive Impulse für die dauerhafte Erhaltung der eigenen Gesundheit bekommen", erklärt Sven Hause.

Zwei Jahre lang will die IKK Gesund plus nun dabei helfen, dass Calbes Angestellte gesund bleiben oder werden. Mit gemeinsamen Turnübungen zu Arbeitsbeginn, wie sich der japanische Betriebssport in Großunternehmen gestaltet - habe das Programm nichts zu tun, versichert Dr. Olaf Haase, Referent für Gesundheitsmanagement. "Alles beruht auf Freiwilligkeit." Seit mehr als 20 Jahren bietet die IKK Stadtverwaltungen ihre Fachkenntnis an, kooperiert zum Beispiel bereits mit Wernigerode, Sangerhausen und Wolmirstedt.

Gestartet wird mit einer anonymen Mitarbeiterbefragung. "Dazu kommen verschiedene sogenannte Screenings. Dabei wird zum Beispiel die Herztätigkeit gemessen oder der Rücken untersucht", erklärt Haase die Einzelheiten des Programms. Auch die Gestaltung jedes Arbeitsplatzes werde intensiv unter die Lupe genommen. Viele Krankheiten betreffen den Skelett- und Muskelbereich, beispielsweise ausgelöst durch eine ungeeignete Arbeitshaltung am Computer. "Häufig meldet sich als erstes der Rücken", weiß Haase aus seiner langjährigen Erfahrung. Aber auch psychische Leiden hätten durch vermehrten Stress und Leistungsdruck erheblich zugenommen. Bei Bedarf könne auf freiwilliger Basis eine Diplom-Psychologin zu Rate gezogen werden. Arbeitsorganisation und Stressmanagement seien in diesem Fall die ersten Empfehlungen. Eine weitere Säule der Gesundheitsvorsorge seien Tipps für eine gesunde Ernährung am Arbeitsplatz.

Finanziert wird dieses Paket der betriebliche Gesundheitsvorsorge komplett von der IKK. Die Stadt leistet ihren Beitrag, indem die Mitarbeiter während ihrer Arbeitszeit für kurze Untersuchungen, die manchmal nur zehn Minuten dauern, freistellt.