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Magere Darstellung der Stadt Schönebeck beim Sachsen-Anhalt-Tag am Wochenende in Köthen Vier Schönebecker halten Fahne hoch

Von Olaf Koch 02.06.2015, 03:27

Enttäuscht zeigten sich Teilnehmer aus Schönebeck beim Sachsen-Anhalt-Tag in Köthen. Beim Festumzug durch die Stadt am Sonntag zählte die Delegation aus der Elbestadt nur vier Personen.

Schönebeck/Köthen l Die Teilnehmer aus Schönebeck, die beim Festumzug des 19. Sachsen-Anhalt-Tages in Köthen mitwirkten, lassen sich an einer Hand abzählen: Harald Wunneburg, Micheline Werner, Christian Jakobs und Jeff Lammel. Sie alle warfen sich mittelalterliche Kleidung über die Schulter, Jeff Lammel kam als Nachtwächter und Harald Wunneburg mit dem Dudelsack. Das offizielle Schild mit der Aufschrift "Schönebeck" bastelten sich die vier selbst. Damit und mit viel Freude marschierten sie im großen Umzug mit - und repräsentierten die Elbestadt mit ihren mehr als 31000 Einwohnern. Vier Schönebecker, die sozusagen die Fahne hochhielten.

Das wird, vorsichtig formuliert, doch eher peinlich gesehen. "Wir fanden das auch nicht schön, hatten aber trotzdem unseren Spaß", berichtete gestern die Mitwirkende Micheline Werner. Auch Nachtwächter Jeff Lammel sah mehr das Positive als das Negative: "Die Resonanz auf unsere kleine Gruppe war sehr gut, zumal an der Strecke viele Schönebecker standen, die uns zugerufen und sich bedankt haben."

Schon bei den Vorbereitungen war das Quartett auf sich allein gestellt. Eine Anfrage an die Verwaltung nach einer Standarte oder einer Fahne, die die Schönebecker tragen wollten und so symbolisch den tausenden Gästen gezeigt hätten, woher die Gruppe kommt, musste abgelehnt werden. "Wir haben so etwas leider nicht", sagte gestern Rathaus-Pressesprecher Hans-Peter Wannewitz.

Werner, Wunneburg, Jakobs und Lammel wussten sich zu behelfen. Sie bastelten ein eigenes Hoheitszeichen, aber ohne Wappen. Dieses hätten sie nur mit Zustimmung der Verwaltung verwenden dürfen. "Dafür war die Zeit der Antragstellung leider zu kurz", so Nachtwächter Jeff Lammel.

Nach dem gut zwei Kilometer langen Umzug durch die Stadt Köthen besichtigte die "offizielle Gruppe" aus Schönebeck die Regionaldörfer, darunter auch den Stand des Soleparkes Bad Salzelmen. Dort und an anderen Stellen in Köthen machten die vier Teilnehmer Werbung für die Elbestadt, berichteten über die schönen Ecken der fast 800 Jahre alten Stadt und waren erstaunt. "Andere Regionen waren einfach viel präsenter vertreten. Dieses Niveau müssten wir auch erreichen", hofft Jeff Lammel.

Schönebecks Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU), ließ gestern sein Dankeschön über seinen Pressesprecher verbreiten. "Ich freue mich sehr, dass es engagierte Bürger unserer Stadt gibt, die Schönebeck auf dem landesweiten Fest vertreten haben. Dafür mein ausdrückliches Dankeschön."

Der Oberbürgermeister entschuldigte sich zudem, dass die Stadt in diesem Jahr vielleicht nicht so dargestellt worden ist, wie sich das mancher Einwohner wünschte. "Wir werden daran arbeiten und es im nächsten Jahr besser machen", so Rathaussprecher Hans-Peter Wannewitz. Wenn der Sachsen-Anhalt-Tag dann in Sangerhausen stattfindet, will Oberbürgermeister Knoblauch in der ersten Reihe die Stadt-Delegation anführen.

Die Vorbereitung dafür dürfte ein gutes Training sein, denn in acht Jahren feiert Schönebeck 800-jähriges Stadtjubiläum. Vielleicht kommt der Sachsen-Anhalt-Tag dafür in die Salz- und Elbestadt?