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Seit Monaten hängt die Zukunft des Volkshaus in der Schwebe: Stadt kündigt Klarheit zum Sanierungsaufwand für nächste Woche an Gutachten soll Cochstedt Gewissheit bringen

12.12.2014, 01:07

Nachdem das Volkshaus in Cochstedt vor knapp drei Monaten wegen baulicher Mängel gesperrt werden musste, ist noch immer unklar, wie es um die einzige Kulturstätte im Ort tatsächlich steht. Ein Gutachten soll in der kommenden Woche aber Gewissheit bringen.

Cochstedt (nme) l Spätestens am Montag hofft die Stadtverwaltung Hecklingen darauf, konkret werden zu können. Dann soll ein Gutachten vorliegen. Das wurde im August in Auftrag gegeben, nachdem der Saal wegen baulicher Mängel am Dach gesperrt werden musste. Die danach beginnende Analyse des Bausachverständigen soll den gesamten Sanierungsaufwand beziffern. Vom Dachstuhl bis hin zur Statik wurde das Gebäude von Experten unter die Lupe genommen.

Von dem Ergebnis hängt vieles ab. Das wurde während der zurückliegenden Ratssitzung in Hecklingen in Wortmeldungen ein weiteres Mal deutlich.

Stadtrat René Lohse (Wählergemeinschaft Hecklingen) wollte von der Stadtverwaltung wissen, ob bereits geprüft wurde, aus welchen potenziellen Fördertöpfen die Finanzierung der Einrichtung in Angriff genommen werden könnte. "Wir sollten uns hineinknien", machte er auf die Dringlichkeit einer Vorabrecherche aufmerksam. Ihm ist es wichtig, eine Strategie aufzustellen, die mit Sicherheit nötige Sanierung anzugehen. Bauamtsleiterin Sigrid Bleile erklärte, dass eine Förderung über das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Anhalt (ALFF) in Frage kommen könnte. Sie könne im Moment aber noch nicht konkret werden, weil entsprechende Richtlinien zur Beantragung eines Zuschusses derzeit noch nicht bekannt sind. "Problem ist, wir haben das Gutachten noch nicht und können nicht genau sagen, was für Kosten auf uns zukommen", erklärte Sigrid Bleile.

Hecklingens Bürgermeister Hans-Rüdiger Kosche (CDU) sprach eine weitere Problematik an. Hinzu komme, so der Bürgermeister, dass das Volks-haus unter Denkmalschutz steht. Der Stadtchef hat dabei hohe Auflagen im Blick, die im Zuge von Baumaßnahmen seinen Erfahrungen zufolge enorme Hürden nach sich ziehen könnten.

Hoffnungen ruhen auf einem Termin. Den will die Stadt mit Denkmalschützern vor Ort in die Wege leiten. Im Oktober sei die Bitte um ein Gespräch mit allen Beteiligten an den Kreis herangetragen worden, sagte Sigrid Bleile der Volksstimme und fügte an, dass eine Antwort bis jetzt aussteht. Die Bauamtsleiterin meinte aber, umgehend nachzuhaken.

Viele weitere Fragen sind offen. So konnten sich Stadt und Räte Dienstagabend nicht einigen, ob jetzt schon ein Spendenkonto für das Volkshaus bei der Stadt eingerichtet wird. Dies wollen viele Abgeordnete nicht unversucht lassen. Der Bürgermeister und seine Kämmerin sehen darin derzeit ein Problem. Denn die mit Finanzsorgen gebeutelte Kommune steckt tief in den roten Zahlen. Aufsichtsbehörden sitzen der Kleinstadt im Nacken, wenn es darum geht, Geld in die Hand zu nehmen. "Einspruch: Ein Konto kostet aber kein Geld", konnte sich René Lohse mit dieser Begründung nicht einverstanden erklären. Auch Stadtratschefin Christine Kern (WGH) sprach sich für das Spendenkonto aus. Roger Stöcker (SPD) stimmte zu: "Die Stadt sollte sich nicht quer stellen."