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Wolmirsleber Wehrleiter vom Dienst entbunden

Nach einem Schreiben der Feuerwehr Wolmirsleben an die Bevölkerung, wonach der Brandschutz im Ort nicht gesichert sei, reagiert der Verbandsgemeindebürgermeister. Er hat am Freitagabend den Ortswehrleiter vom Dienst entbunden.

Von Thomas Höfs 18.04.2015, 03:25

Wolmirsleben l Mit einem Rundschreiben an die Wolmirslebener Bevölkerung hatte die Freiwillige Feuerwehr Wolmirsleben zur Wochenmitte erklärt, dass der Brandschutz im Ort nicht gewährleistet sei. Fehlendes Löschwasser und vor allem fehlende Technik, beklagten die Blauröcke und forderten die Bürger in dem Schreiben auf, eine Petition an die Verbandsgemeinde zu unterzeichnen (Volksstimme berichtete). Neben dem Ausbau des Hydrantennetzes fordern die Wolmirslebener die Umsetzung eines Löschgruppenfahrzeuges nach Wolmirsleben.

Auf Nachfrage der Volksstimme räumte Ortswehrleiter Andy Braune ein, dass das Schreiben im Namen der gesamten Feuerwehr verfasst worden sei. Er habe die Pflicht, sagte er weiter, die Bevölkerung zu informieren.

Das sieht Verbandsgemeindebürgermeister Michael Stöhr anders. Noch am Freitagnachmittag kündigte er gestern an, werde er den erst vor knapp drei Monaten mit der Wehrleitung beauftragten Ortswehrleiter vom Dienst entbinden. "Ich werde ihm den Brief heute übergeben, wenn die Feuerwehr ihren Dienstabend hat", sagte er gegenüber der Volksstimme. Neben der Dienstentbindung will der Verbandsgemeindebürgermeister dem Wehrleiter ebenso die Beauftragung zur Führung der Feuerwehr entziehen.

Die Feuerwehr sei eine Einrichtung der Kommune. Die Wehr könne nicht einfach ein Schreiben an die Bevölkerung herausgeben. Das habe letztlich amtlichen Charakter. Das Hauptproblem sei aber, so Stöhr weiter, dass der Ortswehrleiter die Zusammenhänge nicht erkenne. So verfüge die Feuerwehr Wolmirsleben mit einem Tragkraftspritzenfahrzeug mit einem Wassertank über ein wasserführendes Fahrzeug. Im Einsatzfall könne die Feuerwehr mit Wasser am Strahlrohr zum Innenangriff vorgehen. "In der Zeit treffen die Nachbarfeuerwehren ein, die mehr als 5000 Liter Wasser auf den Fahrzeugen haben", sagte er weiter.

"Ich habe mit dem Egelner Wehrleiter gesprochen und ihn auf die Löschwasserversorgung am Kindergarten Wolmirsleben angesprochen. Er hat zu mir gesagt, er könne das Problem nicht erkennen. Eine Schlauchleitung von der Bode zu dem Gebäude im Ernstfall zu legen, sei kein Problem", so Stöhr. Durch das Schreiben an die Wolmirslebener Bürger sei das Vertrauensverhältnis zum Wehrleiter nachhaltig zerrüttet, sagte er weiter. Er wolle die Angelegenheit ebenso mit dem Verbandsgemeinderat besprechen, kündigte er an. Ortswehrleiter Andy Braune verteilte gestern ein weiteres Schreiben in Wolmirsleben, welches der Volksstimme vorliegt.

Darin heißt, es, er habe keinen Einfluss auf das Schreiben nehmen können und nichts gewusst. Am Donnerstag hatte er gegenüber der Volksstimme auf Nachfrage das noch Gegenteil erklärt.