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Veränderungen in Förderstedt und Staßfurt geplant Stadt will Sprechzeiten für die Bürger weiter einschränken

Von René Kiel 05.03.2011, 05:28

Die von Staßfurts Oberbürgermeister René Zok (parteilos) angekündigte weitere Einschränkung der Öffnungszeiten im Bürgerservice im Förderstedter Rathaus stößt im dortigen Ortschaftsrat auf Kritik.

Förderstedt/Löbnitz. Zok hatte Förderstedts Ortsbürgermeister Peter Rotter (CDU) mitgeteilt, dass das Rathaus in Förderstedt künftig nur noch mittwochs von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 15 Uhr Sprechstunden für die Bürger anbieten soll. Bisher konnten sie dort dienstags und donnerstags ihre Behördenwege erledigen.

Wie Zoks Stellvertreter Hans-Georg Köpper unter Hinweis auf die Chefin der Serviceeinheit Bürgerservice, Bettina Meier, in der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Löbnitz mitteilte, sei die Nachfrage der Bürger in der Stadt Staßfurt nach Behördendienstleistungen dienstags und donnerstags nicht so groß, so dass ein Tag in Förderstedt völlig ausreiche. Mittwochs, wenn das Förderstedter Rathaus geöffnet sei, bleibe der Bürgerservice in Staßfurt geschlossen.

Davon ist der stellvertretende Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Lärz (CDU) nicht erfreut. "In Förderstedt leben schließlich rund 6000 Einwohner", sagte er. Früher seien die Mitarbeiter dort jeden Tag für die Bürger da gewesen, jetzt nur noch dienstags und donnertags und bald nur noch mittwochs, wobei Mittwoch gar kein Behördentag sei.

Lärz: "Man sollte sehen, dass man die Zwei-Tage-Regelung beibehält im Interesse der Bürger. Eine starke Einschränkung haben wir bei den Gesprächen zur Fusion mit Staßfurt nicht gewollt."

FDP-Fraktionschef Günter Döbbel verlangt vor einer Entscheidung erst einmal eine Vorlage der Stadtverwaltung, wie viele Bürger die einzelnen Sprechstunden in Förderstedt im Monat besuchen. Nach Auskunft einer Mitarbeiterin würden dort jeden Tag 60 Besucher gezählt, sagte er.

Es gebe auch einige Bürger, die sagen, sie fahren lieber gleich nach Staßfurt, weil sie dort wenigstens eine ordentliche Auskunft bekämen. "Man muss auch mal flexibler werden. Vielleicht bringt das neuen Schwung", sagte Döbbel.

Auf seine Anregung an die Stadtverwaltung, wie in der Stadt Nienburg sowie in der Landeshauptstadt Magdeburg den Einsatz eines mobilen Bürgerbüros zu prüfen, sagte Hans-Georg Köpper: "Man muss sehen, ob sich Aufwand und Nutzen die Waage halten." Die Verwaltung sei so flexibel, dass die Mitarbeiter notfalls auch ins Haus kämen, wenn zum Beispiel Senioren gehbehindert seien, fügte der stellvertretende Oberbürgermeister hinzu.

Brumbys Ex-Bürgermeisterin Hannelore Schmidt (FDP-Fraktion) ist eine Sprechzeit, die nur bis 15 Uhr geht, zu kurz. Aus ihrem Ortsteil, so stellte sie fest, würden viele Bürger von den Dienstleistungen des Förderstedter Rathauses Gebrauch machen. Deshalb schlug die Kommunalpolitikerin vor, später zu öffnen und dann entsprechend später zu schließen.

Für Schmidts Fraktionskollegen Detlef Michelmann ist Zoks Ansinnen der Beginn der Schließung des Bürgerbüros in Förderstedt. "Das ist für mich ein Rückschritt", sagte. Bis 15 Uhr sei nicht jeder Berufstätige in der Lage, ins Rathaus zu gehen.

"Ist das überhaupt mit den Busabfahrtzeiten abgestimmt worden?", wollte Klaus Engel (SPD) wissen. Eine Antwort bekam er aber nicht.

Die Festlegung auf einen Mittwoch hält Waldemar Niemann (Linke) für verkehrt, weil es sich dabei nicht um einen klassischen Behördentag handelt. "Entweder Dienstag oder Donnerstag öffnen und dann aber länger", verlangte er.

Gegen eine Veränderung sprach sich Dietmar Doktor (UBvS) aus. Er wies zugleich darauf hin, dass die Treppe an der Rückfront des Rathauses defekt sei und repariert werden müsse.