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Polizeirevier Salzlandkreis legt Statistik 2008 vor / Radfahrer sollen verstärkt angesprochen werden Zu schnelles Fahren als Unfallursache nimmt zu

07.03.2009, 05:31

Die Verkehrstatistik des Landkreises zeigt : Die Zahl der Unfälle sinkt. Neben dieser positiven Entwicklung wies der Verkehrsdienst des Polizeireviers Salzlandkreis auf weitere Tendenzen hin. Zum Beispiel, dass immer öfter Autofahrer, die älter als 65 Jahre sind, Unfälle verursachen.

Staßfurt ( MZ / ak ) Frauen sind vielleicht doch die besseren Autofahrer. Zumindest sind sie im Salzlandkreis weniger häufig in Verkehrsunfälle verwickelt. Bei 5810 Verkehrsunfällen, die im vergangenen Jahr registriert wurden, waren nur rund 35 Prozent der Unfallverursacher weiblich. Das ist ein Aspekt der Verkehrsbilanz des Vorjahres. Insgesamt hält eine Tendenz an, die schon in den Vorjahren erkennbar war. Die Zahl der Verkehrsunfälle sinkt. 2007 lag die Zahl noch bei 6024 Unfällen.

In der Statistik der Verkehrspolizei werden die Unfallschwerpunkte im Salzlandkreis erfasst. In Schönebeck liegt der mit 16 Unfällen im vergangenen Jahr an der Kreuzung Geschwister-Scholl-Straße und Nicolaistraße, gefolgt von den Kreuzungen Welsleber Brücke / Lutherstraße ( 14 Unfälle ) und Friedrichstraße / Am Randel ( 12 Unfälle ).

Im Altkreis Staßfurt liegt der Hauptunfallschwerpunkt in Egeln an der Magdeburger Straße mit 13 Verkehrsunfällen im vergangenen Jahr. In Staßfurt selbst gibt es keine chwerpunkte. Eine m ögliche Erklärung seien die vielen Kreisverkehre in der Stadt, die ein Unfallrisiko minimieren können, erklärte Andreas Pretzlaff, der Leiter des Verkehrsdienstes im Revier Salzlandkreis.

Als absoluter Spitzenreiter im Negativen ist die 20 er-Zone der Friedensallee in Bernburg, in der 30 Unfälle registriert worden. Ende März tagt die Unfallkommission und beräte, wie die Schwerpunkte entschärft werden können, teilte Pretzlaff mit.

Er erklärte, dass rund ein Drittel aller Unfälle im Bereich von Kreuzungen und Einmündungen passiere. Wenden oder Rückwärtsfahren gehören neben zu geringem Abstand zu den Hauptunfallursachen. Wildunfälle, Missachten der Vorfahrt, unangepasste Geschwindigkeit und Alkohol am Steuer sind ebenfalls häufi ge Ursachen für Unfälle.

" Wir werden verstärkt Geschwindigkeitskontrollen an unfallträchtigen Punkten durchführen ", kündigte der stellvertretende Revierleiter an. Die Zahl der Unfälle, die durch zu hohe Geschwindigkeit verursacht wurden, hat zugenommen. In 546 Fällen war dies 2008 der Fall, während die Zahl 2007 auf 389 gesunken war.

Die Zahl der bei Unfällen aufgefallenen alkoholisierten Autofahrer ist hingegen von 198 ( 2007 ) auf 171 ( 2008 ) gesunken. " Die meisten Fahrer, die auffielen, waren zwischen 18 und 30 Jahren alt ", so Pretzlaff. Auch in der Altersspanne zwischen 40 und 45 Jahren sei eine Häufung bei Alkoholdelikten erkennbar.

13 Personen wurden 2008 bei Verkehrsunfällen getötet, 233 Personen wurden so schwer verletzt, dass sie in ein Krankenhaus mussten, 631 Personen konnten ambulant behandelt werden.

Bei der Unfallfl ucht, die meist nach Parkplatzunfällen verzeichnet wird, beträgt die Aufklärungsquote 41, 4 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 944 Fahrerfluchten registriert. Die meisten Fälle wurden in Bernburg gemeldet ( 297 ), gefolgt von Schönebeck ( 258 ), Aschersleben ( 204 ) und Staßfurt ( 185 ).

Radfahrer wurden in 145 Fällen als Unfallverursacher ausgemacht. " Wir werden verstärkt das Gespräch mit den Radfahrern suchen ", kündigte Pretzlaff an. Auffallend ist auch, dass Autofahrer über 65 Jahre verstärkt schuldhaft Unfälle verursachen. " Hier wird man vom Gesetzgeber her Maßnahmen einleiten müssen ", sagte Pretzlaff.