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Dezerntenwahl: Stendaler SPD vertagt Votum

23.01.2013, 01:29

Stendal (fe) l Noch bleibt es spannend um die Dezernenten-Kandidatur als erstem Stellvertreter des neugewählten Landrates Carsten Wulfänger. Der CDU-Mann wird seinen Posten am 19. März antreten; fünf Tage zuvor soll der Kreistag den Beigeordneten dazuwählen. Dabei ist die Zahl der Bewerber noch unentschieden. Auf der Vorstandssitzung der Stendaler Kreis-SPD stand eine mögliche Kandidatur von Annemarie Theil genauso auf der Tagesordnung wie eine von Lars Schirmer für den ersten Stellvertreter Wulfängers.

Dabei dürfte eines deutlich geworden sein: Die Stendaler Sozialdemokraten haben durchaus ein Luxusproblem. Denn sie besitzen zwei ausgesprochen fähige wie sachkundige Trümpfe: Theil und Schirmer. Wen schicken sie in die Abstimmung im Kreistag am 14. März? Man überlegt und schweigt noch. Am 4. Februar will die SPD zu Ende überlegt haben. "Dann haben wir eine klare Meinung. Wir werden gemeinsam - Kreistagsfraktion und Kreisvorstand - bekannt geben, wer unsere Kandidatin oder unser Kandidat ist", sagte gestern SPD-Kreisvorsitzender Marko Mühlstein. Dann werden in knapp 14 Tagen um 18.30 Uhr beide Gremien zusammenkommen und eine Entscheidung treffen. Wohin sich derzeit das Pendel neigt, darüber hat man Montagabend Stillschweigen vereinbart.

Qual der Wahl zwischen zwei fähigen Kandidaten

Ohnehin: Beide Seiten - Fraktion und Partei oder Theil und Schirmer - können sich noch nicht sicher sein. Sah es kurz nach der Landratswahl nach starken Ambitionen für Schirmer aus, als er in der Stichwahl am 9.Dezember 2012 hauchdünn 0,4 Prozent hinter Wulfänger lag. So dürfte es jetzt weit weniger eindeutig stehen. Hat sich die 62-jährige Theil für eine erneute Kandidatur entschieden oder dagegen? Darüber wird sie sicher mit ihrem einstigen Kollegen und möglichen neuen Vorgesetzten Wulfänger noch einmal reden wollen. Jahrelang haben sie im Landratsamt als 1. und 2. Beigeordnete zusammengearbeitet. Seit 1999 ist Theil im Amt. Und sollte die derzeit Erste Beigeordnete wieder antreten, so haben die SPD-Genossen ihre Qual der Wahl: sie oder Schirmer, 35 Jahre alt.

Ob sich zu den beiden noch weitere Kandidaten gesellen, ist offen. Bei den Stendaler Linken, so ihr Kreisvorsitzender Mario Blasche, werde noch überlegt, ob die Partei einen geeigneten Bewerber ins Rennen schickt. "Vor allem ist da aber wichtig, dass das Profil stimmt. Das muss für den Kandidaten passen." Noch aber scheint es keinen zu geben. Und erst danach, wenn entschieden sei, wer Kandidat ist oder es keinen gebe, könnte man sich über einen anderen Bewerber außerhalb der Partei oder Fraktion verständigen.