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Einwohnerzahlen zum Jahresende: Einheitsgemeinde verliert 1,15 Prozent Abwärtstrend wird gebremst

Von Birgit Schulze 14.01.2015, 02:03

Der Abwärtstrend bei den Einwohnerzahlen für die Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte scheint sich zu verlangsamen. 129 Einwohner weniger weist jetzt die Jahresend-Statistik des Einwohnermeldeamtes aus. 2013 waren es 180 Menschen weniger, 2012 sogar 226 weniger im Vergleich zum Vorjahr.

Tangerhütte l Wenn das Jahr zu Ende gegangen ist, zieht man gerne Bilanz. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist dabei immer auch spannend, wie sich die Anzahl der Menschen in der Region der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte entwickelt. Zugenommen hat sie nicht, aber sie sinkt auch nicht mehr ganz so stark wie in den Vorjahren. Wie Jacqueline Müller vom Einwohnermeldeamt erklärt, handele es sich um vorläufige, vom statistischen Landesamt noch nicht bestätigte Zahlen. Die Bestätigung erfolgt immer erst einige Monate später.

Doch im Vergleich zum Vorjahr wird bereits auf den ersten Blick klar: Die Größenordnung der Einwohnerverluste wird kleiner. 129 Einwohner weniger als zum Jahresende 2013 zählt die 2014er Statistik auf und das liest sich nicht schlecht: Zum Jahresende 2013 hatte die Einheitsgemeinde 180 Einwohner verloren, Ende 2012 waren es 226. In Prozenten wird der Trend noch deutlicher: Bis Jahresende 2014 verlor die Region 1,15 Prozent ihrer Einwohner, Ende 2013 noch 1,58 Prozent und Ende 2012 sogar 1,94 Prozent (jeweils vom Vorjahr). Im Zehn-Jahres-Rückblick hat die Region 1710 Einwohner verloren, seit 2002 sogar 2463, das sind 18 Prozent.

Stegelitz hat gut zehn Prozent mehr Einwohner

Einige Ausreißer gibt es auch dieses Mal, sogar in die positive Richtung. So wurden im kleinen Stegelitz mit 103 Einwohnern stolze zehn Menschen mehr als noch im Vorjahr gezählt, was einen Anteil von gut zehn Prozent ausmacht. In Klein Schwarzlosen sank die Einwohnerzahl allerdings wieder auf 83, im Vorjahr war sie um fünf auf 89 angestiegen. Prozentual macht der Verlust dort in diesem Jahr knapp sieben Prozent aus.

Hüselitz verlor gleich 12 Einwohner, bei einem Ausgangswert von 171 (2013) sind das sieben Prozent. Während Grieben in den vergangenen Jahren nur einen (2012) beziehungsweise sieben (2013) Einwohner verlor, gingen dem Elbdorf 2014 immerhin 27 Einwohner verloren. Bei einer Gesamtzahl von 725 (2013) ist das zwar deutlich mehr als in den Vorjahren, macht aber nur knappe vier Prozent aus.

Auch die Einwohnerentwicklung in Tangerhütte als größtem Ort der Einheitsgemeinde ist bemerkenswert: Verlor die Stadt im Jahre 2012 noch 110 Einwohner, war der Verlust Ende 2013 bei 57 Einwohnern. Zum Jahresende 2014 hatte Tangerhütte nur 14 Einwohner (0,3 Prozent) weniger. Ein Trend, der wohl auch der älter werdenden Bevölkerung zuzurechnen ist. Mit ihrer Infrastruktur vom Bahnhof über Ärzte bis hin zu Einkaufsmöglichkeiten und dem Kulturhaus ist die Stadt für Senioren, die selbst nicht mehr so mobil sind, durchaus attraktiv.

Das Thema Älterwerden spiegelt sich aber auch in einem anderen Teil der Statistik: Immerhin gab es mit 162 ganze 43 Sterbefälle mehr als im Vorjahresvergleich in der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte und genau diese Zahl weist die Statistik auch für den Ort Tangerhütte aus. Dort starben mit 94 Menschen genau 43 mehr als im Jahre 2013. Erstaunlich ist das aber nicht, wenn man bedenkt, dass es in Tangerhütte, anders als in den übrigen Orten der Einheitsgemeinde, den Seniorenwohnpark und betreute Wohneinrichtungen gibt, die viele Menschen auf dem letzten Lebensabschnitt begleiten.

Und noch etwas ist bemerkenswert: Mit 67 Geburten im Bereich der Einheitsgemeinde sind im Jahresvergleich zu 2013 genau 12 Kinder weniger auf die Welt gekommen. 2013 waren es sieben mehr als noch im Jahr davor, während 2012 22 Kinder weniger als noch 2011 geboren worden sind.