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Herbert Cybulska stellte Konzept für die ersten Stendaler Lichttage im Oktober vor Licht-Geschichten einer Stadt

Von Donald Lyko 26.03.2015, 02:27

Die Pläne für die ersten Stendaler Lichttage nehmen weiter Konturen an. Es soll drei Hauptorte für Veranstaltungen geben: die Marienkirche, den Winckelmann-Platz und einen im Stadtseegebiet.

Stendal l Geschichte(n) mit Licht erzählen - das möchte der renommierte Lichtgestalter Herbert Cybulska, den die Kaschade-Stiftung für die von ihr initiierten ersten Stendaler Lichttage gewonnen hat. Sein Konzept, das er am gestrigen Mittwoch bei einem Treffen mit anderen Beteiligten im Rathaus vorgestellt hat, sieht drei Hauptorte für die Aktionen in der Woche vom 10. bis 17. Oktober vor.

In der Marienkirche soll es auf die Spuren der Neuzeit in Stendal gehen. "Die drei großen Themen dabei sind Glaube - Wissen - Suchen", erklärte Herbert Cybulska und kündigte eine "Zeitreise für Augen und Ohren von der Renaissance bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts" an. Höhepunkte sind zwei Konzerte - zum Teil als musikalische Uraufführung - in Kombination mit Lichtinstallationen.

Um das Wohnen in Stendal von den 1920er Jahren bis heute geht es im Stadtseegebiet. Dort sind zwei Veranstaltungen mit dem Lichtmaler Helge Leiberg geplant. Auf einem Overhead-Projektor wird er live malen und dabei von Musikern begleitet, an den zwei Abenden von jeweils anderen. Ringsum soll es begleitendes Licht geben.

Für den dritten Hauptort hat der Stendaler Rüdiger Laleike die Idee geliefert. Auf dem Winckelmann-Platz soll es an allen Tagen der Lichtwoche eine sogenannte Laterna Musica geben. Musikanten, die zuvor in der Innenstadt unterwegs sind, versammeln sich hinter einer beleuchteten Leinwand - geplant ist ein Pavillon -, so dass ein Schattenspiel entsteht. Interaktiv soll es zugehen, wie Kunst heute gern angelegt wird - und damit spiegelt sich an diesem Punkt Stendals Gegenwart.

Zu diesen großen Vorhaben sind viele kleine willkommen, lud Tilman Tögel, Vorsitzender der Kaschade-Stiftung, zum kreativen Mitmachen ein. "Die Ideen sollten aber ins Konzept passen", sagte er. Zudem laufen Gespräche mit der Musik- und Kunstschule, der Kunstplatte und anderen, die sich künstlerisch einbringen könnten.

"Unser Ziel ist es, dass die Lichttage etabliert werden und dass sie auf die Altmark aufmerksam machen", sagte Tögel. Ob diese Aktionswoche künftig jährlich stattfindet oder alle zwei Jahre, darüber soll erst nach der Premiere beraten werden. OB Klaus Schmotz (CDU) freut sich erst einmal auf die Lichttage in diesem Jahr. Denn diese fügen sich mit ihren historischen Themen sehr gut in das Festjahr zum 850. Geburtstag Stendals ein. Darum unterstützt die Stadt die Idee der Kaschade-Stiftung logistisch.

Dieses gute Miteinander der Partnern vor Ort kommt bei Herbert Cybulska gut an. "Es ist mir eine große Freude und eine große Ehre, hier arbeiten zu dürfen", versicherte der Künstler aus Frankfurt am Main. Er komme gern, "und ich bin immer wieder verblüfft, wie schön es hier ist".