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Arbeitsunfall bei der Altmarksaaten Stendal GmbH / 17-jähriges Lok-Talent Philipp Greczmiel tot Umkippender Stapler kostet jungen Fußballer das Leben

Von Frank Eckert 28.07.2010, 04:19

Die Folgen eines tragischen Arbeitsunfalls am Montagnachmittag kosteten den hochtalentierten Fußballer des 1. FC Lok Stendal, Philipp Greczmiel, das Leben. Der 17-Jährige starb an den schweren Verletzungen, die er durch einen umkippenden Stapler erlitt.

Stendal. Das Betriebsgelände der Altmarksaaten Stendal GmbH liegt inmitten des Gewebergebietes am Hohen Weg und doch recht zurückgezogen; gleich in Nachbarschaft zu den Milchwerken Mittelelbe schräg gegenüber auf der anderen Straßenseite. Nichts deutete gestern daraufhin, dass sich am Vortag hier ein furchtbarer wie tragischer Unglücksfall mit tödlichem Ausgang ereignete.

Der junge Fußballer des 1.FC Lok Stendal, Philipp Greczmiel, wurde durch einen umkippenden Stapler am Montag gegen 13 Uhr eingeklemmt. Dabei erlitt er schwerste Verletzungen, an denen der 17-jährige Schüler des Stendaler Hildebrand-Gymnasiums dann kurz vor 23 Uhr im Universitätsklinikum Magdeburg starb. Zuvor hatten ihn Notärzte und das Johanniter-Krankenhaus Stendal behandelt, bevor er nach Magdeburg in die Uni-Klinik – ein Krankenhaus der Maximalversorgung – verlegt wurde.

Greczmiel hatte bei Altmarksaaten gerade seinen Ferienjob angetreten und wollte sich ein wenig Taschengeld dazuverdienen. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, dazu wollte sich Altmarksaaten-Geschäftsführer Horst Bremer gestern gegenüber dieser Zeitung auf Nachfrage nicht äußern. Polizei und Gewerbeaufsicht ermitteln noch.

Beim 1. FC Lok Stendal löste der Tod von Philipp Greczmiel tiefe Trauer bei Trainern, Mannschaftskollegen wie Verantwortlichen aus. Sein langjähriger Betreuer Heino Kühne sagte, er sei ein "prima Kerl, ein feiner Mensch" gewesen. "Er war eines unserer größten Talente im Verein. Wir stehen alle unter Schock. Viele bei uns können das noch gar nicht fassen", betonte Lok-Vizepräsident Hans-Joachim Bogner.

Der großgewachsene Jung-Stürmer mit kraftvoller wie dynamischer Statur sollte den 1.FC Lok Stendal ab der bevorstehenden Verbandsliga-Saison in der Offensive der 1.Mannschaft verstärken. Bislang hatte er die Saisonvorbereitung mitabsolviert; man habe, heißt es aus dem Verein, mit ihm "viel vorgehabt". Die Perspektiven des bisherigen Führungsspielers der A-Junioren und der 2. Mannschaft schienen somit für die "Erste" glänzend. Von einem "furchtbaren Verlust" sprach Lok-Trainer Guido Schmidt. Mehr wolle er jetzt nicht sagen.