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Regionalverein Altmark startet dreijähriges Projekt mit Lehrerseminar Bioenergie – mit Experimenten und Ausflügen ganz praxisnah

Von Anke Hoffmeister 23.09.2009, 06:58

Buch. Windräder, Solaranlagen und Wasserkraftwerke sind bekannt. Als Quelle der Energieerzeugung haben sie inzwischen auch ihren Weg in den Schulunterricht gefunden. Das Thema Bioenergie hingegen hat bislang keinen Platz im Lehrstoff. Dabei gilt die Bioenergie gerade in der Region der Altmark als Energie der Zukunft. " Bis zum Jahr 2020 soll die Bioenergie zur Deckung des regionalen Wärmebedarfs einen Beitrag in Höhe von 30 Prozent erbringen ", lautet das Ziel des Regionalvereins Altmark. Er beschäftigt sich in einem dreijährig geförderten Projekt mit dem Ausbau dieser Energiequelle.

Mit einer Lehrerfortbildung im Zentrum für Ökologie, Natur- und Umweltschutz ( Zönu ) in Buch zum Thema " Energie aus der Pflanze " erlebte das Projekt, das seit drei Monaten läuft, am Montag seinen Auftakt. 15 Lehrer sowie Mitarbeiter aus der Umweltbildung und Jugendbildungsreferenten aus den Landkreisen Stendal und Salzwedel nahmen daran teil.

Arun Hackenberger vom unabhängigen Institut für Umweltfragen in Berlin machte die Seminarteilnehmer zunächst theoretisch mit dem Thema Bioenergie vertraut. Später standen 20 Stationen zur Verfügung, an denen die Pädagogen die praktische Vermittlung des Themas testen konnten.

" Wir wollen, dass dieses Thema nicht trocken rüberkommt ", so Uta Neuhäuser, Leiterin des Zönu. Vielmehr werde hier auf den Aha-Effekt gesetzt. " Die Experimente lassen sich in verschiedene Stoffgebiete integrieren ", sagt Barbara Menzel vom Diesterweg-Gymnasium Tangermünde. Ihre Kollegin Ramona Burmester denkt, dass Bioenergie mit Sicherheit auch Thema für eine Projektwoche werden könne.

Jede der 20 Stationen will während des Seminars von den Teilnehmern einer Klassenstufe zugeordnet werden. Schüler der Klassenstufen vier bis acht sollen damit konfrontiert werden können. So probieren beispielsweise Anett Krell und Jana Rohleder ein Experiment aus, bei dem Biogas aus Hefe erzeugt werden soll. Hefe, Zucker, Mehl und Wasser in eine Flasche, kräftig schütteln, Luftballon als Verschluss darüber und nach 15 Minuten ist der Ballon aufgeblasen.

Eine andere Station befasst sich mit der Frage : Enthalten Kartoffeln Sprengstoff ? Ein Thema, so Barbara Menzel, das sich gut dann in den Unterricht integrieren lasse, wenn es um den Energiegehalt der Nahrung, insbesondere von Mehl geht. Dass Öl aus Sonnenblumenkernen brennbar ist, wird in einem weiteren Experiment gezeigt.

Auch ganz praxisnah soll das Thema Bioenergie vermittelt werden. Schulklassen und Projektgruppen werden Exkursionen zu einer der 60 Bioenergieanlagen in der Altmark angeboten. Vom Regionalverein Altmark wird dieses Projekt gesteuert.