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90 Jahre Volkshochschule Stendal Ehemalige erkennen sich auf Foto von 1952 wieder

Von Reinhard Opitz 15.07.2009, 05:02

Stendal. Karin Pahling hat die Sache ins Rollen gebracht. Die Uchtspringerin schickte vor zehn Jahren, als die Stendaler Volkshochschule 80-jähriges Bestehen feierte, ein Bild von einem Schreibmaschinenkurs im Jahr 1952 an VHS-Leiterin Joanna Sannemann. In diesem Jahr wird die Schule 90 Jahre alt. Das Foto schmückt die Titelseite des Herbstsemesterprogramms 2009 und wurde am 9. Juli in der Volksstimme veröffentlicht.

Das bin doch ich ! Einige Kursteilnehmerinnen von damals erkannten sich wieder und meldeten sich in der Volkshochschule. Gestern saßen sie beziehungsweise ihre Kinder und Enkel in fröhlicher Runde mit Joanna Sannemann zusammen.

Karin Pahling, die damals 14 war und Lindner hieß, hatte ihre Lehrgangsbescheinigung mitgebracht. Da bestätigen ihr Dozent Krüger und Direktor Pinzler am 18. Juli 1952, " bei der Volkshochschule Stendal an einem Lehrgang über Maschinenschreiben-Anfänger regelmäßig teilgenommen " zu haben. " Ich wollte eigentlich zur Oberschule gehen ", erinnert sich die Uchtspringerin, " aber da mein Vater Apotheker und kein Arbeiter war, durfte ich nicht. " Die Zeit zwischen Schule und ihrer späteren Lehre als Apothekenfacharbeiter überbrückte sie an der Volkshochschule mit Schreibmaschinen- und Stenolehrgängen.

Fest am 24. Oktober

Edith Schulz, früher Mielke, konnte in der gestrigen Runde nicht dabei sein. Die demnächst 78-J ährige ist krank und lebt in einem Heim. Aber Tochter Brigitte Berth und Enkelin Nadine aus Stendal hatten sie auf dem Foto sofort erkannt. " Meine Mutter hat später als Buchhalterin im Kreiskirchenamt gearbeitet ", erzählt Brigitte Berth. Da konnte sie die an der Volkshochschule erworbenen Schreibmaschinenkenntnisse gut gebrauchen.

Auch Rosemarie Bethke, die jetzt Karschewski heißt, lernte 1952 an der Stendaler Volkshochschule das Maschineschreiben und fand sich auf dem historischen Foto wieder. Auch sie ist zurzeit krank, weshalb Tochter Ina Ness sie bei VHS-Leiterin Joanna Sannemann vertrat. " Sie war damals 16, besuchte zunächst die Oberschule, ging aber nach der 10. Klasse ab, weil sie Geld verdienen wollte ", berichtet die Tochter. So lernte sie Steno und Maschineschreiben, war als Arzthelferin bei einem Augenarzt in Stendal und später als Industriekaufmann bei der Stima tätig. Ina Ness ist sicher, dass ihre Mutter demnächst wieder bei bester Gesundheit sein wird.

Auf jeden Fall bis zum 24. Oktober. " Halten Sie sich diesen Tag frei !", lud Joanna Sannemann die Ehemaligen der Stendaler Volkshochschule zur Festveranstaltung zum 90-jährigen Bestehen in die Katharinenkirche ein.