1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Christdemokraten setzen auf Aufschwung am Flugplatz

Der Machbarkeitsstudie folgt ein Bekenntnis zum Industriepark Stendal Nord Christdemokraten setzen auf Aufschwung am Flugplatz

Von Martin Rieß 14.05.2009, 07:02

Zu einem Treffen hatten die Stendaler CDU-Rats- und die - Kreistagsfraktion auf den Flugplatz eingeladen. Grund für die Wahl dieses Tagungsortes zum einen das Wahlversprechen, sich für ein Industriegebiet in der Nachbarschaft einzusetzen. Zum anderen sind die Christdemokraten optimistisch, dass das Areal in den Landesentwicklungsplan als wirtschaftliches Vorranggebiet aufgenommen werde.

Borstel. Hochfliegende Pläne treiben die Stadt Stendal derzeit mit dem Flugplatz in Borstel um: Ein großes Gewerbegebiet soll hier angesiedelt werden. Doch der erste Entwurf für den neuen Landesentwicklungsplan, anhand dessen maßgeblich die Förder-Euro in Wirtschaftsprojekte fl ießen werden, sieht hier kein Vorranggebiet für die Wirtschaft vor. In der Altmark würde von einem solchen Status allein Arneburg profitieren. Der erste Entwurf war im Juli vergangenen Jahres fertiggestellt worden, und alle Betroffenen waren aufgerufen, ihre Stellungnahmen abzugeben.

Was die Stadt Stendal betrifft wurde eine Machbarkeitsstudie für einen Industriepark Stendal-Nord in Auftrag gegeben. Im Stadtrat wurde dieses Papier vor wenigen Tagen in nichtöffentlicher Sitzung beraten. Details wollten die Stendaler CDU-Spitzen Hardy Peter Güssau als Vorsitzender Stadtratsfraktion und Wolfgang Kühnel als Vorsitzender der Kreistagsfraktion – zwar nicht verraten. Immerhin aber sind die Christdemokraten optimistisch, dass das Gebiet am Stendaler Stadtrat nun in den zweiten Entwurf für den Landesentwicklungsplan aufgenommen wird. Kein Wunder also, dass sie zur gemeinsamen Sitzung am Mittwoch auf das Flugplatzgelände eingeladen hatten und damit zugleich ihre Forderung für den Kommunalwahlkampf untermauerten, dass das Areal als Gewerbegebiet entwickelt werden solle.

Insgesamt, so Hardy Peter Güssau, haben sich 54 Gemeinden darum beworben, als Vorranggebiete für Wirtschaft und Industrie ausgewiesen zu werden. Was allerdings die Altmark betrifft, so würde beispielsweise in Seehausen ebenfalls ein Vorranggebiet ausgewiesen – wenn es nach dem Willen des Kreistags geht. Im Gegensatz dazu hatte das Wirtschaftsministerium auf Nachfrage der Volksstimme erklärt, dass maximal ein weiteres Vorranggebiet für die Altmark denkbar sei. Ist das also ein Konkurrenzkampf um den wirtschaftspolitischen Ritterschlag zwischen Stendal und Seehausen? Güssau widerspricht: " Keineswegs. " Denn zum einem sei das Wirtschaftsministerium zwar ein wichtiges Fachgremium, dennoch sei seine Einschätzung nicht alleinig ausschlaggebend dafür, wie viele und welche Gebiete zusätzlich zu Vorranggebieten ausgerufen werden.

" Zudem sind Seehausen und Stendal zwei völlig verschiedene Konzepte ", erläutert Güssau. Während in Seehausen der Schwerpunkt auf regenerative Energien gelegt werden solle und auch kein übermäßig hohes Investitionsvolumen geplant sei, handele es sich bei Stendal um einen Standort für Großinvestitionen. Güssau: " Das hat einen Umfang wie BMW oder Porsche in Leipzig. " Zudem spreche für Borstel die Verknüpfung des Flugplatzes mit der geplanten Altmark-Autobahn, die westlich von Stendal auch am möglichen Industriepark vorbeigeführt werden soll. Und damit der Bogen zu einer weiteren Wahlkampfforderung der Christdemokraten : Ein zügiger Ausbau der A 14 von Magdeburger durch die Altmark weiter bis nach Schwerin und Wismar.