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Ausleber Heinz Morgenthal klagt Gemeinde und Verbandsgemeinde an Nie ernsthaft bemüht, Villa Lüders zu erhalten

Von Mathias Müller 27.10.2010, 06:17

Der Ausleber Heinz Morgenthal hat sich als Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins "OtWaAuLingen" vom Vorhaben getrennt, die baufällige Villa Lüders durch den Verein zu sanieren. Diese Aufgabe übersteigt die Leistungsfähigkeit des Vereins bei weitem, sagte er zur Volksstimme.

Ausleben. "Vordergründig wollte ich das denkmalgeschützte Haus im Bauernwinkel im Zusammenspiel mit den anderen Bauerngrundstücken als Einheit für Ausleben erhalten", sagte Heinz Morgenthal, Vorsitzender des Ausleber Heimat- und Kulturvereins "OtWaAuLingen" , zu seinen Beweggründen, die unter Denkmalschutz stehende Villa Lüders zu erhalten. Bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Ausleben war dem Verein angeboten worden, die Villa zum Preis von einem symbolischen Euro zu kaufen. Dieses Angebot lehnt Morgenthal jetzt endgültig ab.

Ziel Morgenthals sei es gewesen, durch eine sinnvolle Nutzung der Villa den Dorfbewohnern "eine reichhaltige kulturelle Palette sowie ein breites Betätigungsfeld anzubieten". Die Villa Lüders sollte zu einer echten Begegnungsstätte für die Dorfbewohner, besonders für die ältere Generation werden, verdeutlicht der 73-Jährige.

Die Villa Lüders als ehemalige Zentralschule für seinen Heimatort Ausleben zu erhalten, sollte das letzte größere Vorhaben von Heinz Morgenthal werden. Mit der Wiederinstandsetzung der Kirche St. Petri hatte der Heimatforscher gezeigt, was möglich ist, wenn sich Menschen für ein Vorhaben einsetzen und den festen Willen haben, zum Erfolg zu kommen.

Wie Morgenthal sagt, mahne er schon seit Jahren die Gemeindevertretung, die Villa Lüders zu sichern und zu einem Dorfgemeinschaftshaus auszubauen. "Ohne größeren Erfolg", wie er bedauert. Letztendlich sei von der Verbandsgemeinde in Gröningen der Verkauf angeraten worden und dann so vom Ausleber Gemeinderat auch beschlossen. Mit der Gründung des Heimat- und Kulturvereins habe Morgenthal die letzte Chance gesehen, den Verfall der Villa zu verhindern und den Ausbau beziehungsweise die Sanierung einzuleiten.

"Aber wieder wurde eine neue Hürde aufgebaut. Ein Verein solle doch bitteschön die Villa kaufen und der bekommt sogar noch den für die Villa zweckgebundenen Betrag von 78 000 Euro hinzu. Damit hätte dann dieser Verein alles, was an der Villa seitens der Gemeinde vernachlässigt wurde, auszubügeln. Und die Gemeinde Ausleben sowie die Verbandsgemeinde Westliche Börde wären endgültig ihr leidiges Problem Villa Lüders los", klagt Heinz Morgenthal an. Sein größter Vorwurf: "Nie hatten sich die Gemeinde und auch die Verwaltung in Gröningen ernsthaft bemüht, Wege zum Erhalt der Villa zu suchen."

Mit dem Rückzug von Heinz Morgenthal sei die Gemeinde nach seiner Einschätzung den "ständigen Mahner und Verfechter für den Erhalt der Villa Lüders los". Die Bauernvilla, immer in Sichtweite des Bürgermeisterzimmers, werde sie so schnell nicht los. Es sei denn, das Gebäude stürze wegen unterlassener Sanierung ein, dann habe die Gemeinde eine weitere Bauruine vor ihren Füßen.