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Hochwasserwarnstufe III für die Bode ausgerufen / Oschersleber Wasserwehr beobachtet jetzt rund um die Uhr Flussverlauf In Groß Germersleben und Gröningen versinken Gärten in den Wasserfluten

Von Mathias Müller und Yvonne Heyer 17.01.2011, 04:37

Die Hochwasserlage an der Bode zwischen Gröningen, Hordorf, Oschersleben und Hadmersleben sowie der Sarre in Groß Germersleben spitzt sich zu. Es gilt die Hochwasserwarnstufe III, der Flusslauf wird jetzt ständig von der Wasserwehr beobachtet.

Oschersleben/Hordorf/Groß Germersleben/Gröningen. "Seit Freitagmitternacht haben wir am Bode-Pegel bei Wegeleben die Hochwasserwarnstufe III. Das heißt auch für uns, unsere Leute beobachten rund um die Uhr den Flussverlauf", sagte gestern Steffen Czerwienski, Leiter der Oschersleber Wasserwehr, auf Volksstimme-Nachfrage. Gestern lag der Wegeleben-Pegel bei 1,87 Metern, kurz unter 1,90 Metern, dann wird die höchste Warnstufe IV ausgerufen.

Als kritischen Punkt sieht Czerwienski den Bodeverlauf bei Hordorf an. Das Wasser des Flusses hat mittlerweile den Umflutkanal erreicht. Genauso wie kurz vor Oschersleben steht das Wasser in der Espenlake, die die Fluten der Bode an der Stadt vorbeileitet. "Wir machen uns schon Sorgen und hoffen, dass morgen oder am Dienstag der Bodepegel wieder sinkt", sagte der Chef der Oschersleber Wasserwehr.

Landunter heißt es inzwischen in Groß Germersleben. Familie Dehnert, die direkt an der Sarre und an einem der tiefsten Punkte des Dorfes wohnt, beobachtet argwöhnisch das Wasser, das sie inzwischen umgibt. Noch ist kein Wasser auf das Grundstück gedrungen, doch es fehlen nur noch wenige Zentimeter. Noch musste die Familie die Sandsäcke nicht füllen, auch wenn die Wasserstände rund herum weiter gestiegen sind. Wie Sabine Dehnert erzählt, wurde ein Wehr an der Bode, das vor einen sogenannten "Meliorationsgraben" gesetzt wurde, nicht geschlossen, das Wasser aus der Bode fließt über den Graben und die Sarre ab. Der Graben ist längst über seine Ufer getreten, ist in seinem Lauf gar nicht mehr erkennbar, da er sämtliche angrenzenden Wiesen und eine Gartenanlage überflutet hat. Auch die Flächen einer einstigen Obstplantage, wo auch eine große Hühnerschar ihr Zuhause hat, ist betroffen. Anwohnerin Brigitte Bode meint, dass die Hühner noch im Trockenen sitzen und auch ihr Auslauf gesichert ist. Wie lange das noch der Fall sein wird, weiß sie nicht. Für den Fall der Fälle hat sie aber bereits Kontakt mit der Feuerwehr aufgenommen. Von Nachteil ist sicher die Tatsache, dass die Sarre inzwischen einen recht hohen Wasserstand hat, was wohl auch der Tatsache geschuldet ist, dass hier ein Wehr geschlossen und nicht wieder komplett geöffnet wurde.

Bis an die Ställe von Familie Adam/Zinkel steht das Wasser direkt am Ortseingang von Groß Germersleben. Noch ist nichts in die Gebäude eingedrungen, Hühner und Pferde sind in Sicherheit gebracht. "So schlimm wie 1994 ist es noch nicht", meint Sigrid Adam.

Gewaltige Wassermassen mit einer ordentlichen Fließgeschwindigkeit passieren in Groß Germersleben die sogenannte erste Bodebrücke. Unmittelbar hinter der Brücke liegen Reste einer Kleingartenanlage, die zum Teil von den Wassermassen überflutet ist.

In Gröningen hat die Bode am Ortsrand in Richtung Kloster Gröningen erste Gärten überflutet. Wiesen stehen rund um die Stadt und entlang der Ortsumgehung im Zuge der Bundesstraße 81 unter Wasser.