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Vollsperrung sorgt für Unmut / Verkehrsbehörde plant heute eine Bau-Beratung 120 Gärten abgekoppelt – Die Sparte hat keine Zufahrt mehr

Von Sabrina Trieger 31.03.2009, 07:06

Die mehr als hundert Gartenfreunde der Wanzleber Sparte " Zukunft " können es noch gar nicht fassen. Bis zum Sommer sollen sie mit ihren Fahrzeugen nicht mehr an die Gärten heranfahren können. Für die meisten Kleingärtner, die bereits im Seniorenalter sind, würde dies eine unzumutbare Belastung bedeuten, wenn sie ohne Pkw Pflanzen, Dünger oder andere Dinge in die Gärten transportieren sollen. Außerdem seien mit der Baustelle auch der Rettungsweg sowie die Zufahrt für die Müllabfuhr abgeschnitten. Zur Problemlösung soll es heute eine Bauberatung geben.

Wanzleben. Die ersten Gartenfreunde der Sparte " Zukunft ", die in der Nähe des ehemaligen Wanzleber Bahnhofs liegt, haben es erst gestern Vormittag erfahren. Als sie vor dem Sperr-Schild am Kreisverkehr in Richtung Schleibnitz standen, versuchten sie ihre Gärten über den Umweg Bucherweg anzufahren. Doch auch dort war an den Toren des privaten Agrarservice-Betriebsgeländes

Schluss. Egal von welcher Seite man es versuchte, alle Zufahrten sind abgeschnitten. " Und das soll bis zum Sommer so weiter gehen ? Das ist eine Zumutung für uns Senioren ", schimpfte gestern eine über 70-jährige Kleingärtnerin am Lesertelefon. Seit über 20 Jahren nutze sie den Parkplatz an der Gartensparte parallel zur Bahn linie.

" Viele ältere Kleingärtner sind auf ihren Pkw angewiesen. Denn ohne Auto wird der Transport der ganzen Garten-Utensilien zum Problem ", erklärt sie. Man könne den Kleingärtnern nicht zumuten, bis zum Sommer nur zu Fuß den langen Weg über die Gleise zurückzulegen. Einmal davon abgesehen, dass mit der aktuellen Baustellen-Situation auch sämtliche Rettungswege abgeschnitten sind. Erst am Sonntagmorgen eilte die Wanzleber Feuerwehr genau zu dieser Sparte, um brennende alte Möbel und Sperrholz zu löschen. Drei Fahrzeuge rückten mit 18 Kameraden aus. Schaden entstand zum Glück nicht, da es sich ganz offensichtlich um Sperrmüll handelte. Da die Straßensperrung erst gestern erfolgte, hatte die Feuerwehr am Sonntag hier auf der L 50 in Höhe des Bahnübergangs noch freie Fahrt. " Aber was passiert denn im Ernstfall, wenn wie jetzt alles gesperrt ist ?", fragen die Kleingärtner. Auch die Abfallentsorgung würde nicht mehr passieren können.

Olaf Küpper vom Bauamt zur Sperrung befragt : " Wir als Kommune sind dafür nicht zuständig. Verantwortlich ist hier die Untere Straßenverkehrsbehörde. " Diese sitzt in der Verwaltung des Landkreises Börde. Der zuständige Sachgebietsleiter Fritz Wilding : " Wir hatten heute ( Montag ) den ersten Tag der Sperrung. Wir wissen jetzt was falsch gelaufen ist. Aus diesem Grund haben wir morgen ( Dienstag ) eine Bauberatung einberufen, um eine Lösung für die Kleingärtner und die Rettungskräfte zu fnden. Auch der Verantwortliche der Wanzleber Feuerwehr wird bei der Beratung mit dabei sein. Hier müssen wir dringend eine Lösung finden. " An einer Durchfahrtsgenehmigung für eine Umleitungsvariante arbeite man noch. Zwischen Bucher Weg und Bahnhofstraße liegt ein privates Betriebsgelände, das als Zufahrt genutzt werden könnte. Hier wolle man Kontakt mit dem Eigentümer aufnehmen. Wilding verspricht sich zu kümmern : " Wir haben die Kleingärtner nicht vergessen ! Außerdem müssen wir ja auch die Stadt nach ihrer Meinung fragen. Denn die muss sich ja auch um ihre Bürger kümmern. "