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Volksstimme begleitet Bürger-Sprechstunde in Reddeber Hilferuf wird lauter: Land unter in der Gartenstraße

Von Regina Urbat 29.10.2010, 06:18

Was bewegt die Bewohner in ihrem Heimatort? Das erfährt die Volksstimme in der Bürger-Sprechstunde wie am Dienstag in Reddeber. Bürgermeister Reiner Oppermann ist froh über so einen rührigen Chef des Seniorenclubs und unterstützt den Hilferuf von neun Hauseigentümern in der Gartenstraße. Bei jedem Starkregen stehen ihre Keller unter Wasser.

Reddeber. "Nur mal ganz kurz", unterbricht Horst Schädel das Gespräch. Der Chef des Seniorenclubs darf stören, Reiner Oppermann nimmt sich die Zeit. Reddebers Bürgermeister ist froh, solch einen rührigen Mann, der sein Vorgänger war, im Ort zu haben.

Horst Schädel kümmert sich nicht nur um die Seniorenarbeit, gemeinsam mit anderen Clubmitgliedern betreut er das Dorfgemeinschaftshaus. "Das klappt prima. Ich kann mich voll auf sie verlassen", schätzt Reiner Oppermann ein. Schnell sind die organisatorischen Fragen geklärt. Bevor der engagierte Rentner das Sprechzimmer des Bürgermeisters verlässt, noch ein Hinweis: "Die wilde Parkerei ist nach wie vor schlimm." Letztens sei einem Müllauto der Weg versperrt gewesen. "Rückwärts musste es rangieren, der Fahrer hat ganz schön gemeckert."

Obwohl die Politessen der Stadtverwaltung Wernigerode nun öfter im Ortsteil kontrollieren und abstrafen, "hat sich kaum etwas geändert", hadert Horst Schädel weiter. Sein Fazit: "Wenn sich jeder an die Straßenverkehrsordnung halten würde, hätten wir das Problem längst im Griff." Die beiden Besucher, die vor ihm beim Bürgermeister am Tisch Platz genommen haben, nicken verständnisvoll. Ihr Thema ist aber ein anderes.

Andreas Knoche und Hans-Joachim Miehe wohnen am Ende der Gartenstraße. "Dort, wo bei jedem Starkregen unsere Keller unter Wasser stehen", erläutert Andreas Knoche. Der 44-Jährige und die Nachbarn haben auch einen Verdacht, warum die Überschwemmungen in ihren Wohnhäusern so "katastrophal" zugenommen haben. Hans-Joachim Miehe: "Früher geschah das in zehn Jahren einmal, in diesem Jahr mussten wir schon dreimal das Wasser herauspumpen." Die Dauergeschädigten vermuten, dass nicht schnell genug und genügend Regenwasser in den Teich bzw. in die Holtemme abfließen kann. "Der Einlauf ist völlig verkrautet und verschlammt", sagt Andreas Knoche. Außerdem sei die Sohle im Teich zu hoch, "höher als als Einlaufrohr".

<6>Die Sorgen haben die neun Gartenstraßen-Bewohner der Stadtverwaltung und vor allem dem Abwasserverband Holtemme als Teich-Eigentümer mitgeteilt. "Das war vor gut drei Wochen", weiß der Bürgermeister. Bislang gebe es noch keine Antwort. Andreas Knoche: "Dann müssen wir noch lauter um Hilfe rufen."

Auf Nachfrage bei Annette Kimmerle, Technische Leiterin des Abwasserverbandes, hieß es: "Dazu soll es vor Ort eine Besichtigung geben." Die Harzer Volksstimme bleibt dran.<7>