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"Neue Sterne" im April mit vielen Teilnehmern und prominenter Jury in Wernigerode Klavierwettbewerb: Teilnehmer hauen bald wieder in die Tasten

Von Jörn Wegner 17.01.2014, 02:20

Wernigerode l Zum vierten Mal wird Wernigerode der Austragungsort des internationalen Klavierwettbewerbs "Neue Sterne" sein. Am Mittwoch haben Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) und der künstlerische Direktor des Wettbewerbs, der Pianist Albert Mamriev, im Konzertsaal der Kreismusikschule den Vertrag für die Veranstaltung unterzeichnet.

Über 60 Teilnehmer hätten sich schon angemeldet. Erfahrungsgemäß werden es noch mehr, berichtet Mamriev. Für die Jury habe er in diesem Jahr prominente Persönlichkeiten gewinnen können, unter anderem Christopher Alder, einen erfolgreichen Musikproduzenten, der beim Branchenriesen "Universal Classic" schon einige Talente entdeckt habe, so Mamriev. Finanziert wird das Festival, das vom 7. bis 13.April stattfindet, von Sponsoren und der Stadtverwaltung. Obwohl der Haushalt für 2014 noch nicht verabschiedet ist, beteiligt sich die Stadt mit 10000Euro am Wettbewerb. Die Summe war bereits Teil des städtischen Budgets für 2013, wie Verwaltungssprecher Andreas Meling erklärte.

Auch die Instrumente seien organisiert. So wird der Klavierbauer Schimmel den Wettbewerb mit zusätzlichen Flügeln unterstützen. Gerüchte, dass der Flügel im Rathaus unspielbar sei, seien falsch. "Der Flügel spielt sich sehr schön, es ist nur ein winziger Riss im Rahmen, und der hat keine Auswirkungen", sagt Albert Mamriev.

In der Kreismusikschule, in der Teile des Wettbewerbs ausgetragen werden, steht derweil ein Steinway-Flügel bereit, auf dem Mamriev nach der Vertragsunterzeichnung eine Mazurka Frédéric Chopins zum Besten gab.

Am Wettbewerb teilnehmen kann jeder. Es gibt keine Pflichtstücke, die die Pianisten spielen müssen. Auch eine Vorauswahl finde nicht statt, so Christian Fitzner, der künstlerische Leiter des Philharmonischen Kammerorchesters und gleichzeitig Vizepräsident der Jury. Nicht ins Gewicht fallen auch Diplome von Musikhochschulen. "Mussorgsky und Borodin haben nie in einer Musikschule gelernt und konnten Partituren doch besser lesen als manche Professoren", sagt Mamriev.

"Nicht immer ist der klassische Weg der beste", ergänzt Fitzner. Den Wettbewerb wird gewinnen, "wer mehr stilistische Ideen und den besseren Publikumskontakt hat und mit dem Flügel umgehen kann", so Mamriev. Am wichtigsten sei ein "eigenes Verständnis des Werks". Die Gewinner des letzten Wettbewerbs seien heute erfolgreiche Pianisten, die noch weitere renommierte Preise gewonnen hätten, berichtet er.

Das Spektrum der Anmeldungen reiche 2014 von einer 12- bis zu einer 60-Jährigen. Gerade die Offenheit und die künstlerische Vielfalt seien eine der größten Stärken des Wernigeröder Wettbewerbs, sind sich Fitzner und Mamriev einig.