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Tag der offenen Tür in der Wernigeröder Kinderklinik am Steinberg bot Einblick hinter die Kulissen, Spiel und Spaß Bewegende Momente für Ärzte und Kinder

Von Uljana Klein 01.07.2014, 01:32

500 Gäste sind am Sonnabend zum Tag der offenen Tür in der Wernigeröder Kinderklinik zu Gast gewesen. Ehemalige Patienten mit ihren Angehörigen, Familien aus dem Umland und frühere Mitarbeiter waren in die Steinbergstraße gekommen, um einen Blick hinter die Kulissen des Krankenhauses zu werfen.

Wernigerode l Alle zwei Jahre wird in der Kinderklinik in Wernigerode ein Tag der offenen Tür angeboten.

3500 Kinder und Jugendliche werden dort an der Steinbachstraße pro Jahr stationär behandelt, 6000 ambulant. "Solche Veranstaltungen zeigen, wie wir arbeiten und welche neuen medizinischen Entwicklungen es gibt", sagte Dr. Dieter Sontheimer, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Harzklinikum, auf Volksstimme-Nachfrage.

Stolz, so der Chefarzt, sei er vor allem über das Engagement der Belegschaft. "Einen solchen Tag gemeinsam zu initiieren, ist auch für das innerbetriebliche Zusammengehörigkeitsgefühl positiv."

Nicht nur für die Besucher, auch für das Personal gab es zahlreiche kleine und große Erlebnisse beim Tag der offenen Tür. Wenn etwa Kinder, um deren Wohlbefinden das Klinik-Team lange gekämpft habe, auf einer solchen Veranstaltung strahlend mit einem Blumenstrauß vor Ärzten und Schwestern stünden, seien dies selbst für den erfahrenen Kinderarzt bewegende Momente, betonte Sontheimer. "Solche Situationen tun gut." Besonders erfreut war er, dass so viele Menschen trotz einiger Parallelveranstaltungen in und um Wernigerode den Weg in sein Klinikum fanden.

Rund ein halbes Jahr hatten Bärbel Ehlers und Petra Ziegenfuß, die als Diabetesberaterin und Stationsschwester arbeiten, den Tag vorbereitet. Es galt, Sponsoren zu suchen und Höhepunkte zu finden - wie etwa Zauberer Rudi Lottig aus Thale, der zugunsten der Klinik auf sein Honorar verzichtete. An zahlreichen Ständen präsentierte die Kinderklinik zudem Details der täglichen Arbeit.

Als Puppendoktor beispielsweise nahm Martin Liere, eigentlich Kinderarzt am Harzklinikum, den Jüngsten die Angst vor medizinischen Behandlungen. Bei Kinderkrankenschwester Doris Weber konnte der Nachwuchs den Geschwisterführerschein ablegen.

Dafür galt es, eine Babypuppe zu baden, zu windeln und zu füttern. Dem siebenjährigen Domenik bereitete das riesigen Spaß. Mit seinen Eltern Melanie und Jörg Müller war der Junge aus Oschersleben angereist. "Unser Sohn lag fast zwei Jahre hier in der Kinderklinik. Wir kommen zu den Tagen der offenen Tür immer wieder gerne hierher - das ist wie eine große Familie, und wir sind allen noch immer sehr dankbar", fassten die Eltern zusammen.

Freude bei Wiedersehen mit den kleinen Patienten

Bei Laborantin Ingrid Raz konnten die Mädchen und Jungen unter dem Mikroskop einen Blutstropfen anschauen: Wer mutig genug war, konnte das eigene Blut sehen. "13 Kinder nutzten das Angebot, einen eigenen Blutstropfen durch das Mikroskop anzuschauen", so Raz.

Natürlich ging es aber auch um gesunde Ernährung, so konnten bei Diabetesberaterin Bärbel Ehlers gesunde Smoothies aus Obst und Gemüse verkostet werden. Und mit Schweinehund "Balduin" erklärte Bärbel Ehlers Kindern und Eltern Wissenswertes rund um Fette und Zucker in Lebensmitteln. Aber auch der Streichelzoo, eine Hüpfburg, eine Bastelstraße und viele weitere Attraktionen sorgten für einen lustigen Tag in der Kinderklinik.

"Ich habe gebastelt und am Fitnessprogramm teilgenommen", berichtete Angelina-Jasmin Tracht (8). Und Gesine Legler erzählte, dass sie mit Töchterchen Mieke (5) schon einmal in Behandlung in der Kinderklinik war. Legler: "Den Tag der offenen Tür wollten wir nutzen, um uns ohne Angst einfach alles mal in Ruhe anzuschauen."

Am Sonnabendnachmittag zeigten die Initiatoren zufriedene Gesichte "Die Mühe hat sich gelohnt", so Ingrid Raz. Und Martin Liere fügte hinzu, dass es schön sei, die ehemaligen kleinen Patienten wieder getroffen zu haben. "Wir freuen uns, zu sehen, wie die Kinder größer und auch mutiger geworden sind", sagte der Arzt abschließend.