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Bürgerinitiative kritisiert Gesteinsverladung am Bahnhof "Schotterfront" ist weiter verhärtet

15.01.2015, 01:07

Blankenburgs Bürgerinitiative macht weiter Front gegen die Verladung von schadstoffbelastetem Schotter am Blankenburger Güterbahnhof. Die betroffene Recyclingfirma versichert, alle Auflagen einzuhalten.

Blankenburg (jmü) l Trotz der veränderten Zuständigkeiten zur Genehmigung von Schotterumschlag auf dem Blankenburger Güterbahnhof will die Bürgerinitiative "Rettet Blankenburg" weiter gegen die Verladung des schadstoff-belasteten Gesteins vorgehen. Das haben die Initiatoren in einer Pressemitteilung erklärt und rufen alle Blankenburger "zum Widerstand gegen diese schädliche Schotterverladung" auf.

Hintergrund ist ein Gespräch zwischen den Beschwerdeführern Dieter Lerch, Roger Bergner und Günter Horn kurz vor Jahresfrist bei Blankenburgs Bauamtsleiter Joachim Eggert, bei dem auch der Geschäftsführer der Firma Recycling Sanierung Thale (RST), Wolfgang Finck, und sein Kollege Jürgen Falkner zugegen waren. Dabei wurde nochmals dargelegt, dass das Landesverwaltungsamt in Halle den gesamten Vorgang an das Eisenbahnbundesamt abgegeben hat, da das Bahnhofsgelände Eigentum der Bahn ist und deren Tochterfirma DB Netz unterstehe. Das Eisenbahnbundesamt (EBA) habe der Firma RST unter Auflagen die Genehmigung erteilt, sogenannte "gefährliche Stoffe" von Güterwaggons auf Lkws umzuladen. Der Schotter, der bei Arbeiten an Gleisanlagen der Deutschen Bahn AG anfällt, wird danach durch Blankenburg in die Recyclinganlage nach Timmenrode gefahren. "Im Jahr sollen nunmehr 40 000 Tonnen Schotter umgeschlagen werden, das sind etwa 30 Güterzüge", errechnete Günter Horn. Das Eisenbahnbundesamt wolle die Einhaltung der Auflagen kontrollieren und habe dazu eine unabhängige Firma beauftragt. "Die Messergebnisse sind dem EBA bekanntzugeben", so Horn, der ankündigte, gemeinsam mit der direkt am Verladegleis ansässigen Firma SUT - ein Sanierungsspezielist für Schadstoffe in und an Gebäuden - den Verladeprozess aufmerksam zu begleiten.

Enttäuscht zeigten sich die Vertreter der Bürgerinitiative von der Stadtverwaltung und vom Städtischen Kurbetrieb: "Von dieser Seite hätten wir mehr Widerspruch gegen die Schotterverladungen erwartet", so Horn. "Wir werden aber nicht aufgeben und alle Aktivitäten im Interesse Blankenburgs nutzen, damit nicht noch weitere negative Nachrichten auf unsere Stadt zukommen", erklärte er.

RST-Geschäftsführer Wolfgang Finck machte auf Volksstimme-Nachfrage deutlich, dass sich sein Unternehem an alle Auflagen halten wird. Das betreffe sowohl die Verladezeiten, als die zu verladenen Mengen und die Fahrtrouten seiner Schwerlaster. "Was wir zugesagt haben, halten wir auch ein", erklärte Finck. So kündigte er an, dass seine Lkw über die neu gebaute Straße zwischen Westerhausen und Thale nach Timmenrode fahren werden, sobald die Strecke freigegeben ist. Seiner Einschätzung nach würden die genehmigten Umschlagszahlen bei weitem nicht erreicht. Im vergangenen Jahr sei nur ein Bruchteil dieser Menge am Güterbahnhof umgeschlagen worden - ganz im Gegensatz zur bestehenden Holzverladung anderer Unternehmen.