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Bandprojekt der KoBa in Michaelstein vorgestellt / Hilfe beim beruflichen Weiterkommen "KlingKlang" als Zukunftschance

Von Ulrich Baxmann 17.04.2015, 01:20

Mit Musik können Hemmmungen und Ängste überwunden werden, sie fördert Kreativität, Selbstbewusstsein und Kommunikationsfähigkeit. Diese positiven Effekte versuchen junge arbeitssuchende Jugendliche für sich zu nutzen - in ihrer Projektband "KlingKlang".

Blankenburg l Ganz neue Wege gehen die Kommunale Beschäftigungsagentur (KoBa) Harz und örtliche Bildungsträger bei der beruflichen Förderung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. "Wer in einer Band spielt, lernt, dass man sich aufeinander verlassen muss, wenn ein Auftritt bevorsteht", sagt Michael Lütje vom kommunalen Jobcenter. "Absprachen und Kommunikation allgemein spielen da eine große Rolle, Eigenschaften also, die auch für das heutige Berufsleben wichtig sind." Von Betreuerin Constanze Lehmann stammte die Idee, arbeitssuchende Jugendliche in einer Band miteinander musizieren zu lassen, im Teutloff-Bildungswerk mit Sitz in Quedlinburg fanden die KoBa-Berater einen geeigneten Partner.

In dem so entstandenen Projekt beschäftigten sich junge arbeitssuchende Menschen - einige von ihnen in schwierigen Lebenslagen und fast alle ohne musikalische Vorerfahrung - intensiv mit Rhythmen, Improvisation, Gesang und Instrumentenbau. Mit Unterstützung von Sozial- und Musikpädagogen lernten sie, Gedanken und Gefühle in Texten auszudrücken, eigene Kompositionen zu entwickeln und sich selbst besser kennenzulernen. Beim Bau eigener Schlagwerke wie Cajóns und eines musikalischen Kalenders erproben sie sich in der Holz-Werkstatt auch praktisch.

Ihre Ergebnisse stellten die Mitglieder der eigens für das Projekt gegründeten Band "KlingKlang" mit einem kleinen Konzert in der Alten Schmiede des Klosters Michaelstein vor. Der Veranstaltungsort war bewusst gewählt, hatte doch die Landesmusikakademie mit ihrem Leiter Peter Grunwald das Projekt von Anfang an tatkräftig unterstützt, zum Beispiel durch fachliche Beratung.

Für einen großen Auftritt vor Publikum heißt es planen, proben, sich selbst überwinden. Nicht nur musikalisch wuchsen die jungen Menschen dabei über sich hinaus und lieferten beachtliche Ergebnisse mit ihren Interpretationen bekannter Rock- und Popsongs. "Die Arbeit in der Band hat mir gleich gefallen", sagt Sängerin Alexandra. "Die Zusammenarbeit war für mich sehr effektiv." Das Musikmachen habe sein Selbstbewusstsein gestärkt, sagt Schlagzeuger Sebastian, der seit einem halben Jahr in der Band mitmacht.

Bei Peter Grunwald bedankten sich die jungen Musiker mit einer Auswahl der im Projekt gefertigten Instrumente. Die Reihe der "kreativen" Projekte geht derweil bei der KoBa weiter: Eine Gruppe junger Erwachsener beschäftigt sich beispielsweise mit dem Theaterspiel, eine andere mit Video-Aufnahmen.

Zu hören ist die Band "KlingKlang" noch einmal bei der diesjährigen "Fête de la Musique" am Sonnabend, 21. Juni, in der Blankenburger Innenstadt.