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Großbauprojekt in Hasserode abgeschlossen Moderne trifft Nostalgie: neue Gleise für Dampflok

Von Regina Urbat 20.05.2010, 07:18

Mit der symbolischen Beseitigung des letzten Bauzaunfeldes hat die Harzer Schmalspurbahnen GmbH gestern die umfangreiche Sanierung im Wernigeröder Stadtgebiet abgeschlossen. Für 1,5 Millionen Euro sind 1473 Meter Gleisanlagen erneuert und drei Bahnsteige modernisiert worden. Grund genug, am Haltepunkt "Hochschule Harz" auf das vollendete Großbauprojekt anzustoßen.

Wernigerode. Mittlerweile hat sich Matthias Wagener daran gewöhnt. "Jedes Mal, wenn wir etwas zu feiern haben, regnet es", witzelte der Geschäftsführer der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB). Pünktlich um 10.33 Uhr fuhr der Zug an der Station "Hochschule Harz" vor, die Dampflok hupte pfeifend. Für fünf Herren das Signal, das Bauzaunfeld zur Seite zu räumen. "Damit übergeben wir den Bahnsteig offiziell den Fahrgästen", beendet Wagener die symbolische Freigabe.

Gleichzeitig sei das Großbauprojekt im Stadtgebiet von Wernigerode "erfolgreich" abgeschlossen. Wie der HSB-Chef informierte, wurden von Oktober 2009 bis April zwischen Steinerne Renne und Unterhasserode die Streckengleise und Nebenanlagen auf einer Länge von insgesamt 1473 Metern komplett erneuert. Auf dem Bahnhof Hasserode sind der Haus- und Mittelbahnsteig erhöht, neu gepflastert, ein Blindenleitstreifen eingebaut sowie neue Beleuchtung installiert worden. Der Haltepunkt "Hochschule Harz" hat ebenfalls einen erhöhten und gepflasterten Bahnsteig erhalten. Wagener: "Damit entsprechen beide Stationen den heutigen Anforderungen an Komfort und Ausstattung."

Für die Unterstützung bedankte sich Wagener bei Klaus Rüdiger Malter, Geschäftsführer der Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA). Das Land habe das 1,5 Millionen Euro teure Bauprojekt mit 75 Prozent gefördert. Der HSB-Chef dankte ebenso der Stadt- und Kreisverwaltung, dem Planungsbüro und den Baufirmen, den Mitarbeitern im eigenen Haus und besonders den Anwohnern. "Letztere haben über Monate viel Lärm ertragen müssen. Und trotzdem war das Verständnis für die nächtlichen Bauarbeiten groß." Dafür zollte auch Peter Gaffert den Hasserödern seinen Dank. Gleichzeitig stellte Wernigerodes Oberbürgermeister – auf die marode Friedrichstraße anspielend – fest: "Nun ist wenigstens eine Lebensader zum Brocken saniert."

Abfahrtszeit-Anzeige wie am Rendezvous

"Moderne trifft Nostalgie", sagte der NASA-Geschäftsführer und erfreute sich am Anblick, wie die Dampflokomotive ihre Fahrt auf den modernisierten Gleisen fortsetzte, vorbei an der Hochschule Harz. Klaus Rüdiger Malter lobte die gelungene Ausführung der Arbeiten und sicherte auch weitere Unterstützung bei der Serviceverbesserung zu. Beispielsweise beim sogenannten Echtzeit-Informationssystem. So könnte in der Hochschule an einer Tafel die "wirkliche" Abfahrtszeit der HSB abgelesen werden, ähnlich wie an der Bushaltestelle "Rendezvous".

"Das wird unsere Studierenden noch mehr begeistern", zeigte sich Hochschulrektor Armin Willingmann überzeugt. Vom neuen Bahnsteig, "der vorher spröde war", seien sie sehr angetan. Über die Namensänderung sollten die Hasseröder nicht traurig sein. "Wir revangieren uns, haben den Hochschul-Parkplatz ¿Kirchstraße‘ genannt.Übrigens