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Streuobstwiese am Veckenstedter Weg Idee vom Bürgerwäldchen trägt schon bald reife Früchte

Von Ivonne Sielaff 15.04.2010, 06:50

Ein Bürgerwäldchen soll in Kürze das Wohngebiet Charlottenlust verschönern. Am 22. April werden dort 30 Apfelbäumchen gepflanzt, für die noch Paten gesucht werden. Die Idee dazu hatte Stadtrat Uwe-Friedrich Albrecht.

Wernigerode. Schöner aus Nordhausen, Silstedter Mitschurin, Aderslebener Kallvill – schon mal gehört ? Nicht ? Dabei handelt es sich hierbei um alte Apfelsorten, die in unserer Region eine lange Tradition haben. " Es ist doch so ", sagt Uwe-Friedrich Albrecht. " Wer regelmäßig im Supermarkt einkauft, hat den Eindruck, es gebe nur fünf Apfelsorten, drei Birnensorten usw. " Dabei sind allein in Deutschland 20 000 verschiedene Apfelarten bekannt.

Warum nicht eine Streuobstwiese anlegen – mit alten Obstbaumsorten – mitten in Wernigerode ? Um die schönen, alten Bäume wieder ins Bewusstsein der Leute zu rücken. Der CDU-Stadtrat wandte sich mit seiner Idee an die Stadtverwaltung und stieß auf großes Interesse. " Sicher, es hat eine Weile gedauert ", sagt Gartenamtschef Frank Schmidt. " Aber jetzt wollen wir endlich loslegen. "

Entstehen soll keine gewöhnliche Streuobstwiese, sondern ein Bürgerwäldchen für Obstbäume. Dass die Wernigeröder in ihrer Stadt Bäume anpflanzen, sei seit langem beliebt. Der Lustgarten und der Bürgerpark sind Beispiele dafür.

Das neue Bürgerwäldchen soll nun am Veckenstedter Weg, in Nachbarschaft des Wohnparks Charlottenlust angelegt werden. " Dort haben wir eine Grünzone mit etlichen freien Flächen ", sagt Schmidt.

Alte Apfelbaumsorten ins Bewusstsein rücken

Die Bäumchen, die von einer Blankenburger Gartenfirma stammen, haben den Winter gut überstanden. Am 22. April um 15 Uhr sollen sie nun gepflanzt werden, so dass sich die Anwohner schon bald an der Blütenpracht erfreuen können. " Wir haben schon einige Interessenten, die einen Apfelbaum stiften wollen ", sagt der Gartenamtschef. " Wir suchen aber noch mehr interessierte Wernigeröder. " 75 Euro kostet die Patenschaft für einen Baum. Darin enthalten auch der Granitstein und die Namensplakette. " Wir fangen mit 30 Bäumen an ", so Schmidt. Auch die Exemplare, die noch keinen Paten haben, werden schon gepflanzt. Die Pflanzlöcher wurden bereits in dieser Woche gegraben.

Und wer pflegt die Apfelbäumchen ? " Im Idealfall die Besitzer selbst ", hofft Frank Schmidt. " In den ersten Jahren werden wir die Pflege der Bäume selbstverständlich begleiten. " So werden sie auch in die Bewässerungsliste der Stadt aufgenommen.

Uwe-Friedrich Albrecht freut sich, dass seine Idee inzwischen Früchte getragen hat. " Mit einer so großen Resonanz hätte ich nicht gerechnet. " Beim Promischmieden in der Krell ‘ schen Schmiede habe er sich bereits einen Spaten geschmiedet. Der soll am 22. April auch zum Einsatz kommen. Und was für einen Baum pflanzt Albrecht ? " Ich habe mich für die Sorte Freiherr von Berlepsch entschieden. "

Wer an einer Baumpatenschaft interessiert ist, kann sich bei Frank Schmidt unter Telefon ( 0 39 43 ) 65 46 70 melden.