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Hamburger Veranstaltungsagentur gewinnt vor dem Magdeburger Landgericht Schierkes Walpurgis-Kündigung kostet 86 000 Euro

Von Tom Koch 05.11.2009, 04:55

Schierke / Wernigerode. Ungewohnt wortkarg gaben sich jene, die gestern Volksstimme-Anfragen zum Prozess der Schierker gegen die Veranstaltungsagentur von Mathias Wölk vor dem Landgericht in Magdeburg beantworten sollten.

Schierkes Kurdirektor Rüdiger Ganske beschied lediglich, " das war keine private Entscheidung von mir ". Die Vertragsauflösung sei kein Alleingang gewesen, dafür habe es " einen klaren Auftrag " gegeben. Da das Gerichtsverfahren juristisch jedoch noch nicht abgeschlossen sei, wollte sich Ganske nicht weiter äußern.

Wernigerodes Rechtsamtschef erklärte am Mittwoch ebenso, es handele sich um ein privatrechtliches Verfahren, daher würden Auskünfte der Verschwiegenheitspflicht unterliegen. Auf Nachfrage bestätigte Dorff, dass der Kläger im Verfahren " teilweise gewonnen " habe. Konkreter könne er nicht werden, da das Urteil ihm noch nicht vorläge. Allerdings bestätigte der Rathaus-Justitiar die Darstellungen Ganskes, wonach der Schierker Kurdirektor nicht eigenmächtig handelte. Es habe für die Kündigung der Walpurgisfeiern mit der Agentur Wölk zwar keinen Ratsbeschluss, jedoch einen klaren Auftrag einer Arbeitsgruppe gegeben, der Vertreter der Verwaltung und Schierker Gemeinderäte angehört hätten, so Dorff.

Der siegreich aus dem Rechtsstreit hervorgegangene Mathias Wölk gab indes bereitwillig Auskunft. Seiner Agentur sei rechtswidrig 2007 der bis 2010 datierte Vertrag für die Walpurgisfeiern in der Brockengemeinde gekündigt worden. Der 43-Jährige mutmaßte, manche Schierker hätten wohl erkannt, dass solche Feiern auch einen finanziellen Gewinn bedeuten könnten. Er habe auf Einhaltung der Verträge geklagt und 130 000 Euro als Schadensersatz gefordert. Das Gericht habe ihm 86 000 Euro plus Verfahrenskosten zugesprochen.

Wölk bestätigte auch das Angebot eines Deals aus Wernigerode, wonach er wieder den Walpurgis-Zuschlag erhalte, sobald er die Klage zurücknehme. Das habe er jedoch abgelehnt, ab 2011 wolle er jedoch gern wieder das traditionelle Treiben der Hexen und Teufel unterhalb des Brockens veranstalten. Wölk : " Ich habe so viel Tolles in der Region erlebt, mein Herz hängt wirklich am Harz. "