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Denkmal-Tag diesmal zum Thema Genuss / Teil 6 - " Gothisches Haus " Bewegte Geschichte mit der Moderne verbunden

Von Josephine Schlüer 09.09.2009, 05:01

Wernigerode. Eine geschichtsträchtige Kulisse zum " Tag des offenen Denkmals " am Sonntag, 13. September, bietet das " Gothische Haus " am Marktplatz 2 in Wernigerode. Eine bewegte und langjährige Vergangenheit zeichnen das prachtvolle Fachwerkgemäuer aus. So, wie es heute zu bestaunen ist, wurde es in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaut. Der Vorgängerbau wurde bereits im Jahr 1360 erstmals namentlich erwähnt.

Ausschließlich im privaten Besitz verschiedener Familien befand sich das " Gothische Haus " bis 1965. Danach ging es in Staatsbesitz über. Seit 2002 gehört es der Hotelgruppe TravelCharme, die den Bau von Grund auf denkmalgerecht modernisiert hat. Seit 1848 ist es als Gästehaus bekannt. Diese Tradition setzt sich bis heute fort.

Das Motto des diesjährigen Denkmaltages lautet " Orte des Genusses " und wird im " Winkeller 1360 " des Hotels seine Berechtigung finden. Der Restaurantkeller ist schon älter als das im 15. Jahrhundert erbaute Fachwerkgebäude, und so stellt das Hotel diesen Abend unter das Thema : " Tradition trifft Moderne ". " Es werden Informationen zum seltenen Harzer Höhenvieh präsentiert, das auch auf der Speisekarte angeboten wird. Außerdem wird mit traditionellen Gerichten und Weinverkostungen aufgewartet sowie ein Geschichtsauszug ausgelegt ", weiß Hoteldirektorin Petra Sowada. Der Auszug soll über die bewegte Vergangenheit des traditionellen Hauses Aufschluss geben.

Auch interessant dürften Gästebücher sein, in denen man nachlesen kann, dass hier unter anderem schon politische Prominenz wie beispielsweise Angela Merkel oder Hans-Dietrich Genscher übernachtet hat.

Und warum wird das Gothische Haus eigentlich mit h geschrieben ? Gotik schreibt man laut Duden doch ohne. Darüber weiß Restaurantleiter Peter Sonntag Bescheid : " Im Mittelalter nannte man das Gebäude wohl ‚ grote hus am market ‘, und das hatte nichts mit dem Baustil der Gotik zu tun. " Das ‚ h ‘ habe sich im 19. Jahrhundert " eingeschlichen ". Damals sei alles mittelalterlich und altertümlich Wirkende als " gothisch " bezeichnet worden, so der Restaurantleiter.