Gemeinde bemüht sich um Fördermittel aus dem Leader-Programm Architekten stellen Pläne für ein attraktiveres Schwimmbad vor
Das Schwimmbad Zielitz soll aufgewertet werden. Zwei Magdeburger Architekten stellten dem Gemeinderat in dieser Woche ihre Entwürfe dazu vor. Die sehen unter anderem den Neubau eines Gebäudes für eine Gaststätte und eine Kegelbahn vor.
Zielitz l Die Überdachung des Schwimmerbeckens muss in absehbarer Zeit saniert werden. Das sagt ein statisches Gutachten aus, das die Gemeinde in Auftrag gegeben hatte. "Wenn wir das Dach ohnehin erneuern müssen, können wir uns auch gleich Gedanken machen, wie wir unser Schwimmbad aufwerten können", begrüßte Bürgermeister Dyrk Ruffer (CDU) die beiden Magdeburger Architekten Sandra und Frank Oheim.
Die stellten ihre Entwürfe für ein attraktiveres Schwimmbad vor. "Das Technikgebäude ist nicht gerade ansehnlich und macht keinen einladenden Eindruck", erläuterte Sandra Oheim die Ausgangssituation. Nach ihren Vorstellungen soll bei diesem Gebäude die Fassade attraktiver gestaltet werden. Unter anderem wird die derzeitige Industrieglasfläche reduziert.
Die Schwimmbadüber- dachung, derzeit eine Stahltragwerkskonstruktion, könnte durch schlanke Holzbinder ersetzt werden, schlug die Architektin vor. Außerdem regte sie an, den Eingang zum Schwimmbad zu verlegen. "Besser wäre es, wenn die Besucher direkt von der Nordseite in das Bad gelangen würden", erläuterte Sandra Oheim einige Entwurfszeichnungen. Sie schlug außerdem vor, in das bisherige Sanitärgebäude eine Sauna einzubauen.
"Ich stelle mir ein Fotomotiv von der vietnamesischen Halong-Bucht vor, auf das die Badegäste zuschwimmen."
Dann informierte Sandra Oheim über mehrere Varianten für den Standort des angedachten Gaststättengebäudes. "Wir haben uns schließlich dafür entschieden, den Neubau an der Ostseite des Technikgebäudes anzuordnen", so die Planerin. Das habe mehrere Vorteile, etwa bei der Belieferung oder für die Nutzung der Gastronomie. Die Gaststätte ist in den vorgelegten Planungen für 84 Plätze ausgelegt. Dazu kommt eine Zweibahnen-Kegelanlage. Vorgesehen ist, die Gaststätte zum Schwimmbad hin architektonisch zu öffnen und beispielsweise einen Bistrobetrieb für die Schwimmbadbesucher zu ermöglichen. Viel Grün, Glas und frische Farben zeigten die Architektenentwürfe.
Ein besonderer Hingucker dürfte die dem Schwimm- becken zugewandte Seite des Technikgebäudes werden, falls die Pläne der Magdeburger Architekten so realisiert werden. "Auf die bislang doch recht unschöne Fassade könnte ein farbenfrohes Großgraffiti aufgebracht werden. Ich stelle mir dabei ein Fotomotiv von der vietnamesischen Halong-Bucht vor, auf dass die Badegäste dann zuschwimmen können", machte Sandra Oheim auf ein kleines "Schmankerl" aufmerksam.
Die gezeigten Entwurfszeichnungen fanden Zuspruch beim Zielitzer Gemeinderat. Diskutiert wurde auch eine verschiebbare Verglasung des Schwimmerbeckens, die einen längeren Saisonbetrieb ermöglichen würde.
"Wir haben untersucht, wie eine solche Verglasung aussehen könnte, die verschiebbar ist und im Bedarfsfall weggeparkt werden könnte", berichtete Frank Oheim. Er machte aber darauf aufmerksam, dass bei dieser Variante zusätz- liche Lüftungssysteme benötigt werden und auch das Dach entsprechend gedämmt werden muss. "Wir können dazu auch erste Kostenschätzungen nennen", so der Architekt. Für die eigentliche Glaskonstruktion rechnet er mit etwa 150000 Euro, für die zusätzliche Dachdämmung mit weiteren 120000 Euro. Dazu kommt noch das benötigte Lüftungssystem. "Alles in allem ein unverhältnismäßig hoher Aufwand, um die Saison einige Tage zu verlängern", resümierte Frank Oheim.
Die vorgestellten Entwürfe der beiden Architekten ernteten ungeteiltes Lob der Ratsmitglieder. Doch die Realisierung wird nicht ganz billig. So wird die neue Überdachung mit 1,28 Millionen Euro veranschlagt, das Gebäude für Gaststätte und Kegelbahn mit 1,21 Millionen Euro. Von der Europäischen Union erhofft sich die Gemeinde aus dem Leader-Fördertopf 350000 Euro.
Nach intensiver, teils kontroverser, Diskussion beschloss der Zielitzer Gemeinderat, das Architektenbüro mit den Planungen bis zur Baugenehmigung zu beauftragen.
