1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wolmirstedt
  6. >
  7. Bürgermeister bald in Wunstorf

Heute ist Welttag der Partnerstädte Bürgermeister bald in Wunstorf

Von Gudrun Billowie 27.04.2013, 03:14

Wolmirstedt l Die Städtepartnerschaft mit Sredets ist eingeschlafen, aber die Partnerschaft mit Wunstorf lebt. "Ich werde im Mai hinfahren und mich mit dem Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt treffen", sagt der Wolmirstedter Bürgermeister Martin Stichnoth, "wir kennen uns noch nicht persönlich." Der Kontakt mit dem im November verstorbenen Bürgermeister Hans-Jürgen Zander und dem Wunstorfer Bürgermeister hingegen war regelmäßig und herzlich. Ansonsten wird die Städtepartnerschaft im Wesentlichen durch die Feuerwehr und die Briefmarkenfreunde aufrecht erhalten. Martin Stichnoth möchte aber auch schauen, "ob wir im Bereich Wirtschaftsförderung etwas ankurbeln können."

Die Städtepartnerschaft zwischen Wolmirstedt und Wunstorf wurde am 9. November 1990 offiziell besiegelt. Rathausmitarbeiterin Christiane Pazdyka hat die Partnerschaftsurkunde sorgfältig aufbewahrt. "Eigentlich gehört sie an die Wand im Zimmer des Bürgermeisters", sagt Martin Stichnoth, während er das Prachtstück ausgiebig betrachtet. Im Archiv des Rathauses ist auch festgehalten, dass am 18. Juni 1994 ein Partnerschaftsbaum gepflanzt wurde. Heinz Maspfuhl war damals schon SPD-Stadtrat und bei der Pflanzung dabei. "Der Baum steht am Jungfernstieg an der Ohrepromenade", sagt er. Leider weist kein Schild auf die Symbolkraft des Baumes hin.

Die Zeichen dieser Partnerschaft scheinen also ein bisschen vergessen zu sein, aber der Austausch zwischen den Bürgern ist rege. Zumindest zwischen der Feuerwehr und den Briefmarkenfreunden. Zu letzteren gehörte der vor wenigen Tagen verstorbene Martin Karcher als treibende Kraft. Doch im Laufe der Jahre haben sich während der Tauschtage und gemeinsamen Ausflüge sehr viel mehr persönliche Beziehungen entwickelt, sodass die Partnerschaft weiterlebt. "Im August fahren wir wieder zu den Wunstorfer Briefmarkenfreunden und besuchen gemeinsam das Steinhuder Meer", sagt Horst Partscht, der Vereinsvorsitzende.

Die Kameraden der Feuerwehren besuchen sich zu den Jahreshauptversammlungen. Auch. "Wir fahren zum Oktoberfest nach Wunstorf", sagt der Wolmirstedter Ortswehrleiter Enrico Rolle, "und die Wunstorfer starten hier regelmäßig beim Großbootcup."

Der Wunstorfer Bürgermeister Rolf-Axel Eberhardt kann sich noch gut an die Anfänge der Städtepartnerschaft erinnern. "Noch vor dem Mauerfall wollten westdeutsche Städte einen Austausch mit ostdeutschen Städten beginnen", erzählt er, "um die Sache mit der Freiheit ein bisschen hinzubekommen." Der erste Kontakt lief über die Familie Karcher. Beim ersten Besuch der Westdeutschen in Wolmirstedt habe noch die Angst vor der Stasi eine Rolle gespielt. "Aber dann haben sich die Ereignisse überschlagen", so Eberhardt. Die Mauer fiel und die echte Partnerschaft konnte beginnen. Die Sparkassen haben kooperiert, "und wir haben die Wolmirstedter Wohnungsbaugesellschaft beraten." Inzwischen sieht der Wunstorfer Bürgermeister, wie gut sich Wolmirstedt entwickelt hat "Besonders die Fußgängerzone und die Schlossdomäne - Hut ab!" Stark beeindruckt ihn die Wohnungswirtschaft. "Da können inzwischen wir etwas lernen", sagt er.

Auch wenn jeder den Alltag in seiner Stadt lebt, bei besonderen Höhepunkten stehen die Menschen der Partnerstädte zusammen. "Als beim Feuerwehrunglück 2006 vier Wolmirstedter Kameraden ums Leben kamen, haben unsere Kameraden Totenwache gehalten", so Eberhardt. Bei der 1000-Jahr-Feier Wolmirstedts 2009 feierten Wunstorfer mit.

Die Partnerschaft mit Sredetz wird wohl nicht weiterleben. "Die Entfernung ist zu groß und es gibt die Sprachbarriere", meint Stichnoth. Soll es weitere Partnerstädte geben? "Partnerstädte müssen zu Wolmirstedt passen. Dann können wir voneinander profitieren. Ich freue mich erstmal auf Wunstorf.""