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Janina Kluge hat Grundlagen der Wirtschaftsförderung geschaffen Unternehmen sollen sich wohlfühlen

Von Gudrun Billowie 21.12.2013, 02:06

Die Wirtschaftsförderung in Wolmirstedt soll künftig auf breite Füße gestellt werden. Von Juni bis November hat Janina Kluge die Grundlagen geschaffen. Im Stadtrat gab sie einen Abschlussbericht.

Wolmirstedt l Janina Kluge arbeitet eigentlich im Landkreis als Leiterin des Kreistagbüros. Vom 3. Juni bis zum 29. November war sie jedoch für 20 Wochenstunden nach Wolmirstedt abgeordnet worden, um die Wirtschaftsförderung anzukurbeln. Nun ist die Zeit abgelaufen. Der Stadtrat hatte eine zusätzliche Stelle für Wirtschaftsförderung aus dem Nachtragshaushalt gestrichen. Künftig wird Astrid Eichel, Sachbearbeiterin Liegenschaften und Wirtschaftsförderung die Arbeit neben ihren anderen Aufgaben fortführen.

Der Abschlussbericht von Janina Kluge öffnete Augen. Dafür, was es in Wolmirstedt bisher nicht gegeben hat und vor allem dafür, was möglich und dringend erforderlich ist. "Es gibt keine Broschüre über den Wirtschaftsstandort Wolmirstedt", nennt Janina Kluge Defizite, "und die strukturbestimmenden Unternehmen waren bisher nicht organisiert."

Innerhalb der fünf Monate hat Janina Kluge eine Unternehmensdatenbank zusammengestellt. Die vorhandenen Unternehmen wurden erfasst, einer Branche und einem Standort zugeordnet und die Unternehmenstätigkeit aufgelistet. Als Schwerpunkt der Wirtschaftstätigkeit in Wolmirstedt kristallisierten sich die Kunststoffindustrie und der Metallbau heraus.

Bei den Erwerbstätigen ergibt sich ein anderes Bild. Zwei Drittel arbeiten im Dienstleistungsgewerbe, ein Drittel im produzierenden Gewerbe.

Um die künftige Entwicklung der Stadt zu ordnen, musste zwingend eine Gewerbegebietskarte erstellt werden. Die verschafft einen Überblick über vorhandene Ansiedlungen und Entwicklungspotenzial. Zwei Gewerbegebiete sind dabei in den Fokus künftiger Entwicklung gerückt. Das ist einmal das Gewerbegebiet Nord und das Gewerbegebiet südlich des Mittellandkanals. Weiterhin sei es wichtig, Forschung und Entwicklung stärker zu beachten, so Janina Kluge.

Die Wirtschaftsunternehmer der Stadt haben sich bereits am 17. September erstmals im Rahmen eines Stammtisches getroffen. "Das Echo war sehr positiv", sagt Janina Kluge. "Viele haben sich bis dahin gar nicht gekannt", hat Astrid Eichel beobachtet. Künftig soll ein Wirtschaftsbeirat als weitere Stimme der Stadt mitreden. Existenzgründer können sich bereits seit einem halben Jahr von Ego-Pilotin Astrid Claus einmal im Monat im Rathaus beraten lassen.

Erstmals hat sich Wolmirstedt auch auf der "expo Real" in München präsentiert. Diese Messe gilt als die größte Fachmesse für Immobilien und Investitionen Europas. Solche Auftritte soll es öfter geben. "Wolmirstedt muss künftig einen festen Platz in der Gewerbegebietslandschaft erhalten", sagt Janina Kluge. Dazu müsse auch die veraltete Internetseite auf den neuesten Stand gebracht werden.

Unter Wirtschaftsförderung versteht Janina Kluge nicht nur die Ansiedlung neuer Gewerbe sowie eine Händleroffensive im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes, sondern vor allem die Pflege der bereits vorhandenen Unternehmen. "Unternehmen müssen sich wohlfühlen", sagt sie. Sie seien es, die Arbeitsplätze schaffen, beziehungsweise erhalten. Nicht zuletzt setzen auch Vereine auf das Sponsoring ortsansässiger Unternehmen.

"Wolmirstedt ist eine Stadt mit vielen Alleinstellungsmerkmalen", sagt Janina Kluge, "sie unterscheidet sich stark von anderen Städten im Kreis." Da wäre zum einen die Nähe zu Zielitz und zur Landeshauptstadt, zum anderen liegt Wolmirstedt verkehrstechnisch günstig. "Von der A 14 erhoffen wir uns weitere positive Impulse", so Janina Kluge.

In ihrem Abschlussbericht verwies sie noch auf einen weiteren Pluspunkt. "Wenn sich ein Unternehmer ansiedeln will, kommt er nicht allein, sondern bringt die Familie mit. Deshalb zählen die sogenannten weichen Standortfaktoren." Da kann Wolmirstedt mit einer umfangreichen Schullandschaft aufwarten, Fachhochschule und zur Universität Magdeburg liegen nah.

Die Pfunde, mit denen Wolmirstedt wuchern kann, müssen in Zukunft stärker in die öffentliche Waagschale geworfen werden. "Wir müssen die Strategie für die Standortwerbung Wolmirstedt entwickeln", macht Janina Kluge deutlich. Das führt Astrid Eichel fort.