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Zehntklässler des Internationalen Gymnasiums Pierre Trudeau brachten mit "Catdown" eigenes Musical auf die Bühne Sieben intensive Monate für zwei starke Aufführungen

Von Karl-Heinz Klappoth 31.03.2014, 03:27

Das Musical "Catdown" hat eingeschlagen. Tosenden Applaus vor vollem Haus in der Aula des Internationalen Gymnasiums in Barleben. Und nicht nur die Premierengäste waren von den Laienkünstlern begeistert, beide Veranstaltungen waren ausverkauft.

Barleben l Das Musical "Catdown", aufgeführt von den Schülern der drei zehnten Klassen des Internationalen Gymnasiums Pierre Trudeau in Barleben, war ein Achtungserfolg. Nicht nur die Premierengäste waren begeistert, auch die "Zugabe" tags darauf in der Aula war ausverkauft. Kaum, dass der letzte Vorhang gefallen war, machten erste Gedanken die Runde, das Musical vielleicht ein drittes Mal auf die Bühne zu bringen.

Doch Jana Gruszka, Musiklehrerin am Internationalen Gymnasium und Projektteamleiterin, meldete Bedenken an: "Der Aufwand insgesamt wäre einfach zu gewaltig. Allein für den Aufbau der Technik benötigten wir eine Woche." Der zweite Gedanke, den Jana Gruszka äußert, aber verspricht Hoffnung: "Warum nicht? Unsere Einrichtung feiert im September dieses Jahres ihr zehnjähriges Bestehen, und die Akteure, die für das Musical auf der Bühne standen, sind die Schüler der 10. Klasse. Zumindest ein gutes Argument."

"Catdown" war inzwischen das dritte Musical, das in den vergangenen Jahren am Internationalen Gymnasium seine Premiere erlebte. "Eigentlich nichts Außergewöhnliches", sagte die Musiklehrerin, "die Umsetzung von musikalischen Themen ist fester Bestandteil des Unterrichtsplanes der zehnten Klasse und spricht unmittelbar die Leistungskurse für Musik und Kunst an." So war es 2012, nicht anders sah es im vergangenen Jahr aus. Ein musikalisches Thema wurde favorisiert, im Unterricht gemeinsam mit den Schülern aufbereitet und dann im kleinen Rahmen auf die Bühne gebracht.

Viel enthusiastischer, elanvoller ging dieser Jahrgang 2013/14 an die Aufgabe. Denn die Zehntklässler Alex Henner, Bennit Priesing und Anna Aikens, die für die drei zehnten Klassen sprachen, konnten ihre Lehrerinnen Jana Gruszka, die sich für Regie und Dramaturgie verantwortlich zeichnete, sowie Silvia Teutloff, die die künstlerische Leitung inne hatte, und das Lehrerkollegium überzeugen, dass sie ihr eigenes Musical schreiben und vor einem großen Publikum auf die Bühne bringen.

Was schnell "abgesegnet" wurde, erwies sich am Ende als eine Herkulesaufgabe - die gekonnt und mit großer Bravour gemeistert wurde, "aber letztlich alle Dämme des normalen Schulalltags sprengte", so Gymnasiumsleiter Dr. Michael Kleinen. Wie er dennoch ausdrücklich betonte, gab es nur Gewinner.

Auf Seiten der Schüler waren es 58 Gymnasiasten, die überdurchschnittlich viel "Fantasie bewiesen, Elan, Teamfähigkeit und Eigenverantwortlichkeit", bringt es Projektleiterin Jana Gruszka auf den Punkt. Außerdem fühlte sich das Publikum an beiden Abenden bestens unterhalten.

Und das ist die musikalische Geschichte: Sie handelt von einem verzweifelten Komponisten, die Rolle füllte Lennard Zerlin gekonnt aus, der innerhalb von zwei Wochen ein komplettes Musical auf die Beine stellen soll. Ideenlos sucht er nach Inspiration, die er in DVDs zahlreicher bekannter Musicals findet. König der Löwen, Les Miserables, Queen, Tanz der Vampire und Fame sind nur einige von vielen, die auch in seinen Träumen immer wieder auftauchen. Am Ende fallen ihm die ersten Takte eines Titels aus dem Musical "Cats" ein, womit sich der Kreis schließt. Sequenzen, die die Laiendarsteller gekonnt auf die Bühne bringen und das Publikum vom ersten Takt an mitnehmen, das mit Beifall nicht geizt.

Auch wenn die Show im Mittelpunkt stand, so hatte das Musical, wie Jana Gruszka erzählte, auch eine Botschaft: "Dramaturgisches Element ist die Zeit, die an vielen Momenten des Musicals immer wieder eine Rolle spielt und in Sequenzen pantomimisch und tänzerisch umgesetzt wurde. Wir verfolgten mit dem Stück die Idee, dem Publikum bewusst zu machen wie wertvoll die Zeit, die in unserer Gesellschaft immer kostbarer, immer knapper erscheint, für jeden Einzelnen ist."

Auch (nicht nur) für die 58 Schüler ein brandaktuelles Thema. Die besonders in den vergangenen sieben Monaten sehr viel Zeit investiert haben, um ihr Musical auf die Bühne zu bringen. Seit Januar wurde zweimal die Woche geprobt, drei Wochenendschulungen angeschoben - mehr als der Lehrplan vorsah, mehr als verlangt war.