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Kriminalisten beraten Bürger, wie sie sich vor Straftaten schützen können Diebe mögen angeklappte Fenster

Von Gudrun Billowie 25.06.2014, 03:21

Das Info-Mobil des Landeskriminalamtes hat gestern in der Fußgängerzone Station gemacht. Experten gaben dabei Tipps zum Schutz vor Diebstählen und Einbrüchen.

Wolmirstedt l Ein häufig benutztes Werkzeug von Einbrechern ist ein etwa 30 Zentimeter langer Schraubenzieher. Der lässt sich gut in der Jackentasche transportieren und fällt niemandem auf. Diese und andere Erkenntnisse aus langer Polizeiarbeit gaben die Mitarbeiter der Polizei sowie Manfred Knechtel von der Opferberatungsstelle des Weißen Rings an Bürger weiter. Und natürlich wussten sie auch, wie Tätern das Handwerk schwer gemacht werden kann.

Damit möglichst viele Bewohner der Stadt von diesen Tipps profitieren, stand das Info-Mobil mitten in der Fußgängerzone. Doch nur eine Handvoll Bürger nutzte das Angebot zur Beratung.

Dabei hatten die Experten eine Menge spannender Sachen zu erzählen. Sie kennen viele Tricks von Einbrechern und Dieben und können somit raten, wie Bürger sich schützen können. Dazu zählen die richtigen Schlösser am Haus, aber auch geschlossene Fenster. "Selbst wenn hinten im Garten gegrillt wird, kann vorn jemand einsteigen", warnte Kriminalhauptmeister Bernd Neumann. Er zeigte am Modellfenster im Infomobil eindrucksvoll, wie schnell Einbecher angeklappte Fenster öffnen und ins Haus steigen können. Dabei entstehen nicht einmal Spuren oder Geräusche. "Nun machen sie der Versicherung glaubhaft klar, dass bei Ihnen eingebrochen wurde, wenn die Wohnung leergeräumt ist", nannte Bernd Neumann das nächste Problem, mit dem sich Geschädigte nach solch fiesen Attacken herumschlagen müssen.

Auch unterwegs können Bürger Opfer einer Straftat werden. "Aber sie können vorbeugen", machte Kriminaloberkommissar Klaus-Dieter Würdig Mut. "Beispielsweise sollten Handtaschen quer über dem Körper und Portemonnaies keineswegs in der Hosentasche getragen werden", zählte Kriminalhauptmeister Fred Brehmeier auf, "und jeder sollte schauen, wer am Geldautomaten hinter ihm steht." Selbst beim Wechselgeld sollten Bürger nicht blind vertrauen, sondern die Scheine auf ihre Echtheit überprüfen.

Bürger, die den Weg zum Info-Mobil fanden, fragten nach der Sicherung von Fahrrädern oder des Hauses. "Erfahrungsgemäß ist in großen Städten wie Magdeburg und Halle das Interesse größer", sagte Bernd Neumann, "da beraten wir bis zu 150 Menschen pro Tag. Dennoch wollen wir präsent sein und wieder kommen."