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Unter den 74 Mitgliedern des Vereins gibt es 21 aktive Sänger "Liederkranz" begrüßt neues Mitglied

Von Gudrun Billowie 12.01.2015, 02:09

Der Samsweger Männerchor "Liederkranz" kam in der Gaststätte "Zum Krug" zur Jahreshauptversammlung zusammen. Der 132 Jahre alte Chor konnte an diesem Abend ein neues Mitglied aufnehmen.

Samswegen l Pökelnacken ist das Traditionsgericht der Jahreshauptversammlungen des Samsweger Männergesangsvereines "Liederkranz". Pökelnacken und danach Schnittchen mit Selbstgeschlachtetem. Derlei deftige Kost gab es auch wieder am Freitagabend im Samsweger "Krug" und so war die Stimmung entspannt. Obwohl Chor-chef Burkhard Wohlfahrth nicht ausschließlich froh in die Zukunft schaute. Zwar gehören 74 Mitglieder zum Verein "Liederkranz", davon stehen aber neben dem Dirigenten und dem Notenwart nur 21 Herren als aktive Sänger bereit. Dennoch gab es Grund zur Freude. "Liederkranz" konnte ein neues Mitglied aufnehmen. Der Samsweger Klaus Renner singt schon seit einigen Monaten im Tenor und die Hauptversammlung stimmte nun einstimmig seinem Vereinsbeitritt zu.

Ohne unseren Dirigenten sind wir nichts.

Burkhard Wohlfahrt, Liederkranz-Chef

Burkhard Wohlfahrt bedankte sich ausdrücklich beim Dirigenten Dieter Wahnschaap. "Ohne ihn sind wir nichts", betonte der Vereinsvorsitzende, und überreichte einen Blumenstrauß. Dieter Wahnschaap ist nicht nur Dirigent und als solcher der musikalische Kopf des Männerchores, sondern auch derjenige, der die meisten Chorproben besucht hat. Bei allen 44 Chorproben und 16 Auftritten des Jahres 2014 war er dabei. "Einhundert Prozent Anwesenheit", witzelte Burkhard Wohlfahrt, "das ist nicht zu überbieten." Der Chorchef hatte die Anwesenheit aller Mitglieder aufgeschlüsselt. In der Statistik folgen Holger Marter, Thomas Gröbel und Eik Pilat. Die drei Erstplatzierten bekamen eine Flasche Wein. "Als Motivation für die anderen Sänger", sagte Burkhard Wohlfahrt augenzwinkernd.

Der Männergesangsverein "Liederkranz" steht vor allem in der eigenen Gemeinde auf der Bühne. Sie gestalten beispielsweise das Erntedankfest und das Adventskonzert zusammen mit anderen Musikgruppen der Region. Die Sänger treten bei runden Geburtstagen oder Firmenjubiläen im Dorf auf. Auch für 2015 ist der Terminkalender schon gut gefüllt. Am 20. Juni werden sie in Wolmirstedt singen. Da wird der Gemischte Chor 140 Jahre alt und feiert am 20. Juni sein Jubiläum. "Auf Wunsch vieler Mitglieder wollen wir auch wieder eine Chorfahrt unternehmen", sagt Burkhard Wohlfahrt. Am letzten Augustwochenende wollen die Sangesbrüder Schwerin unsicher machen.

Von den Gründungsmitgliedern des 132 Jahre alten Chores ist naturgemäß niemand mehr dabei. Aber Siegfried Dessau und Karl-Otto Hagemeier singen bereits seit fast 65 Jahren im "Liederkranz" und haben damit bereits die zweite Hälfte des bisherigen Chorlebens mitgestaltet. Die beiden Herren, die inzwischen 79 Jahre alt sind, sind 1950 eingetreten, haben aber schon vorher gesungen. "Wir waren im Kirchenchor", erzählt Siegfried Dessau, "haben bereits kurz nach dem Krieg, im Jahr 1948, das Krippenspiel mitgestaltet." Damals erfuhren sie, dass die Sänger im Männergesangsverein "Liederkranz" knapp waren. Also verstärkten die damals 15-Jährigen den Chor und studieren seitdem vor allem Heimat- und Volkslieder sowie Operettenmelodien ein.

"Wir haben bereits im Jahr 1948 das Krippenspiel mitgestaltet."

Siegfried Dessau und Karl-Otto Hagemeier

Die Treue soll belohnt werden. Wie bei allen anderen Jubilaren wird der Chor in diesem Jahr sowohl Karl-Otto Hagemeier als auch Siegfried Dessau musikalisch hochleben lassen, schließlich werden beide 80 Jahre alt. Bei Hagemeiers steht außerdem die Goldene Hochzeit ins Haus.

Seit 45 Jahren ist außerdem Willi Stichnoth dabei, der von Burkhard Wohlfahrt aus diesem Anlass Blumen und eine Urkunde bekam.

Derlei junge Männer, wie diese drei damals, begeistern sich derzeit nicht für das Singen. Auch den etwas Älteren, die eigentlich gerne singen möchten, fällt es schwer, die Zeit aufzubringen. Uwe Hagemeier sang früher mit, reitet aber auch gerne in seiner Freizeit. Und weil er außerdem berufstätig ist, musste er sich zwischen dem Singen und dem Reiten entscheiden. Er wurde passives Mitglied im Chor, sagt: "Ich bin trotzdem fest mit der Gemeinschaft verbunden."