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Wahrscheinlich handelt es sich um verwitweten Adebar/ Chancen gut, dass sich Partner findet Storch wohnt noch allein im Horst

Von Vivian Hömke 27.03.2015, 02:22

Der Horst auf dem Schornstein der Barleber Grundschule ist seit Mitte März wieder bewohnt - bisher allerdings nur von einem Storch. Vermutlich handelt es sich um den verwitweten Adebar aus dem vergangenen Jahr.

Barleben l Aufrecht sitzt er im Horst, klappert ab und an mit seinem Schnabel und hält Ausschau nach Gesellschaft. Das Nest auf dem Schornstein der Barleber Grundschule ist seit Mitte März wieder bewohnt - allerdings nicht von einem Pärchen, sondern einem einzelnen Storch. Es sei "relativ wahrscheinlich", sagt Jörg Brämer vom Naturschutzbund (Nabu) Barleben, dass es sich um den verwitweten Adebar aus dem vergangenen Jahr handelt.

"Die Tiere suchen sich dann einen neuen Partner."

Jörg Brämer, Naturschutzbund Barleben

Seine Herzdame war im Juni 2014 auf einer Grünfläche an der Auffahrt von der L48 Barleben-Ebendorf auf die B189 in Richtung Stendal tot aufgefunden worden. Vermutlich war das Tier beim Überqueren der Straße von einem Auto angefahren worden. Der Storchenvater zog die beiden Jungtiere danach allein groß.

Eine Leserin meldete sich bei der Volksstimme und wollte wissen, ob der Adebar nach dem Tod seiner Partnerin nun allein bleiben müsse. "Die Tiere suchen sich dann einen neuen Partner. Es sind auch noch nicht alle wieder zurück", erklärt Jörg Brämer. Er sei optimistisch, dass der stolze Vogel nicht lange allein bleibt. "Es kann durchaus sein, dass andere Tiere beim Vorüberfliegen anhalten und gucken, ob der Horst für sie etwas Passendes ist."

"Die einen zieht es in die Ferne, die anderen in die Heimat."

Jörg Brämer

Möglich sei auch, dass die Jungtiere, die 2014 in Barleben geschlüpft und aufgewachsen sind, noch einmal in ihrem Geburtsort vorbeischauen. "Da verhält es sich wie bei den Menschen: Die einen zieht es eher in die Ferne, die anderen kommen zurück in die Heimat", sagt Jörg Brämer. Einige der Störche würden sich auch unterwegs verlieben und woanders hinziehen. Dies sei auch gut so, damit sich neue Paare bilden und beispielsweise nicht Geschwister fortpflanzen.

Ob es sich bei dem Storch tatsächlich um den verwitweten Adebar handelt, lässt sich erst sagen, wenn die Ringnummer ausgelesen ist, die das Tier trägt. Dies wolle Jörg Brämer vom Nabu Barleben mit einem Fernglas am Wochenende versuchen.