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Angebote vorerst auf Eis - Lokale Initiative sucht nach Möglichkeiten der Fortführung LIBa-Verein räumt Familienzentrum leer

Von Klaus Dalichow 14.01.2012, 04:26

Das Familienzentrum der Lokalen Initiative Barleben (kurz LIBa) ist seit dem 2. Januar geschlossen, teilt die Vorsitzende des gleichnamigen Vereins, Evelyn Brämer, mit. Der LIBa sei von der Gemeinde aufgefordert worden, das Familienzentrum bis zum 18. Januar zu räumen.

Barleben l Trotz umfangreicher Bemühungen sei es leider nicht gelungen, den bis Ende des letzten Jahres gültigen Pachtvertrag mit der Gemeinde zu verlängern bzw. eine kurzfristige Weiternutzung der Räume zu erreichen. Brämer informiert alle Nutzer darüber, dass regelmäßige Angebote wie die Eltern-Kind-Fitness, Babytreff und Kidsclub, die AG "Kleine Sterneköche", das Familienkochen, das Kochen mit den Jahreszeiten oder der Filzkurs vorerst nicht mehr stattfinden können. "Wir bedauern diese Entwicklung sehr und sind bemüht, Möglichkeiten zu finden, unter denen diese Angebote fortgeführt werden können", so Brämer.

Schließlich gehe darum, die mit Bundesmitteln angeschafften Bewegungsgeräte und didaktischen Materialien weiter sinnvoll einzusetzen. Außerdem steht im Hintergrund immer noch die Berufung als regionales Kompetenzzentrum für Ernährung und Bewegung. Minister Norbert Bischoff und der Vorsitzende der Landesvereinigung für Gesundheit, Prof. Dr. Andreas Geiger, hatten sie im Februar vorigen Jahres ausgesprochen. Fußend auf den Gesundheitszielen des Landes soll der LIBa Kinder und junge Familien auf ein gesundes Ernährungs- und Bewegungsverhalten ausrichten.

Die Kommune hatte dem neugebildeten Verein die im Komplex der Mittellandhalle genutzen Räume bis Jahresende als Anschubfinanzierung miet- und betriebskostenfrei überlassen. Allein in Bezug auf die Miete wären ab Januar monatliche Ausgaben in Höhe von 1400 Euro auf den LIBa zugekommen. Er sah sich außerstande, diesen Betrag zu erwirtschaften. Evelyn Brämer hielt die Vereinbarung eines festen Budgets zur Aufrechterhaltung des laufenden Betriebes des Familienzentrums im Rahmen eines Kooperationsvertrages für den einzig gangbaren Weg. Die Kommune ging davon aus, dass der LIBa ein tragfähiges Konzept vorlegt, das geeignet sei, die weitere Förderung durch die Gemeinde zu begründen. Darin sollte verstärkt auf ehrenamtliche Tätigkeit geachtet werden. Die Kommune bemängelt, dass die LIBa ihre Veranstaltungen überwiegend durch Honorarkräfte absichert. Das bedeutet, dass sie vor allem als Vermittler auftritt und hierfür die finanzielle Unterstützung der Gemeinde beansprucht.

Zur letzten Ratssitzung im alten Jahr muss die Schließung des Familienzentrums bereits festgestanden haben, jedenfalls ging Dr. Edgar Appenrodt, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, in einer entsprechenden Anfrage davon aus, dass die Einrichtung zugemacht und die Räume leergezogen werden. Ratsvorsitzender Reinhard Lüder (SPD) sprach von "eindeutiger Beschlusslage" hinsichtlich der Unterstützung der LIBa sowie der "Durchsetzung getroffener vertraglicher Regelungen". Wilfried Büchner (FDP) empfahl dem Kreis um Evelyn Brämer, sich mit der Volkssolidarität in Verbindung zu setzen und das in der Dahlenwarsleber Straße geplante Mehrgenerationenhaus "Barleber Hof" inhaltlich und konzeptionell mit auszugestalten. Die Chance, sich dort einzubringen, eröffne sich jetzt. Ramona Müller (Freie Wähler) meinte, dass die Schließung des Familienzen-trums dem Ansehen der Gemeinde schaden könnte.