Superintendent des Kirchenkreises wird heute 50 Glückwunsch, Uwe Jauch!

Von Gudrun Billowie 25.11.2010, 05:17

Heute ist Uwe Jauch ein halbes Jahrhundert auf dieser Welt! Er lebt seit über vier Jahren in Wolmirstedt, als Superintendent des Kirchenkreises Haldensleben/Wolmirstedt, ist Chef aller Seelsorger, Kantoren und Gemeindepädagogen.

Wolmirstedt. Uwe Jauch sieht man diese Position auf den ersten Blick nicht unbedingt an, völlig unprätentiös kommt er daher. Er hatte sein Amt gerade ein paar Monate inne, da stieß er zur Interessengemeinschaft Innenstadt, die ein Adventsfest vorbereitete. Uwe Jauch wollte sich einbringen, die Katharinenkirche öffnen, die sich lange verkapselt hatte, saß aber erst mal still in der Runde. "Ist das der Mann mit dem Karussell?", fragte jemand und erschrak wenig später, als er merkte, wer da vor ihm saß. Jauch bemerkte davon nichts – und wahrscheinlich hätte er milde gelächelt. Ihm liegt ohnehin mehr am Sein als am Schein.

Er würde wohl auch nicht verraten, dass der Bischof persönlich bei ihm anrief und fragte, ob er sich für die Superintendentenstelle bewerben will. Das erzählt seine Ehefrau Heike. Sie war Uwe Jauch ein paar Jahre zuvor bei Freunden in Dessau begegnet und es hatte auf Anhieb gefunkt. Damals füllte Jauch ein Pfarramt im Mansfelder Land und die Anwältin war fasziniert. "Ich musste mich einfach in diesen bodenständigen Mann verlieben, der Hobbys pflegt, die punktgenau aus dem Rahmen fallen." Sprachen wie Altgriechisch und Hebräisch gehören dazu, "seit unserem Tunesienurlaub befasst er sich mit arabischen Schriftzeichen", verrät Heike Jauch.

Damals, als sie ihn kennen lernte, begeisterte ihn die Ornithologie, er suchte im Wald nach Vogelstimmen. Inzwischen ist er leidenschaftlicher Jäger. "Seltsam, nicht?", lacht Heike Jauch. Nein, eigentlich nicht. Wer je eine Predigt Uwe Jauchs zur Hubertusmesse hörte, kennt seinen Respekt vor dem Lebewesen, gerade auch bei der Jagd. Jauch weiß auch: Wildfleisch ist eine Delikatesse. Und die teilt er gerne mit anderen.

"Lädt er seinen Freundeskreis zum Grillen ein, kann der Grill nicht groß genug sein", verrät Peter Hugo. Der Vorstand des Bodelschwing-Hauses lernte den Superintendenten ganz jauch-typisch näher kennen. "Ich wollte ein Spielhaus für meine Kinder bauen, er kam einfach dazu und half." Bei so einer Arbeit kann man nicht lange sagen: Geben Sie mir mal bitte die Säge. Bald verbrachten die Familien Zeit miteinander.

Uwe Jauch ist Vater dreier Kinder. Franz (21) beendet gerade sein Studium, Heike schenkte ihm Hannah und Emma. Hannah (10) geht aufs Gymnasium, Emma (6) sitzt gern auf Papas Schultern und schaut sich die Welt von oben an.

Uwe Jauch stammt aus Halle, ist das Älteste von fünf Geschwistern, sein Vater war Arzt. Die Familie war evangelisch, in einem Land, das die Kirche nicht mochte. In der jungen Gemeinde fand Uwe Jauch Rückhalt für kritische Äußerungen, fühlte sich geborgen. Sein Weg führte in das Predigerseminar in Naumburg, er schloss das Studium der Theologie ab. "Während des Studiums vor dreißig Jahren war Uwe ein Sprachgenie, aber völlig unmusikalisch", erinnert sich der Barleber Pfarrer Johannes Könitz. Jauch buhlte lange um die Freundschaft zur Musik. Er lernte, Trompete zu spielen, seine Stimme zu formen. Inzwischen singt er im Männerquartett "Supcooltour". "Einen Bass, bei dem wir in den Keller müssen, um auch die tiefsten Töne zu finden", staunt Johannes Könitz und hat nur eine Erklärung: "Bei Gott ist alles möglich."

Kantor Gerhard Noetzel ist der Initiator des Männerquartetts und gestaltet mit seinem Chef außerdem erfolgreich musikalisch-literarische Abende, bei denen Jauch seine Lieblingsgeschichten liest, Geschichten mit Humor und Tiefgang. Beides findet man auch in den Predigten. Die beginnen den Weg zu Gott oft im Erleben des Superintendenten, zum Beispiel beim Beschaffen von Werkzeug. "Er war mal an der tschechischen Grenze, fuhr hinüber, um dort eine Spaltaxt zu kaufen, hoffte, das die dort billiger sei", erzählt Peter Hugo. "Später stellte er fest, hier im Baumarkt hätte er Geld gespart." Mit solchen Geschichten schließt er die Herzen der Gemeinde auf, sie folgen ihm aus den Tücken des Alltags mühelos auf dem Weg zu Gott.

Doch nicht mehr alle "Schäfchen" bewältigen den Weg in die Kirche und so hält Jauch einmal im Monat einen Gottesdienst im Seniorenwohnpark ab. Ganz sicher wird er von dort und überall tausend Glückwünsche bekommen. Wir gratulieren hier: Herzlichen Glückwunsch!