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Kita "Kleine Elbstrolche" startet zum dritten Mal ein Projekt der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald" In Glindenberg gibt es Waldfüchse

Von Gudrun Billowie 17.11.2010, 05:17

In der Glindenberger Kita "Kleine Elbstrolche" gibt es seit gestern Waldfüchse. So dürfen sich von nun an die Kinder der Maxigruppe nennen und unter diesem Namen viel über das Leben im Wald erfahren.

Glindenberg. Sabine Sonnenberg ist die Geschäftsführerin der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und hatte den Kindern der Maxi-Gruppe einen großen Karton voller Geschenke mitgebracht. Die grünen Basecaps mit dem Waldfuchs-Logo mochten die Kinder gar nicht mehr vom Kopf nehmen. Die bunten Lehrhefte sammelte Kita-Leiterin Sylvia Brandt allerdings vorerst wieder ein. Die vielen Arbeitsblätter werden erst gebraucht, wenn es los geht mit der Entdeckung des Waldes. "Dafür werdet ihr viel Zeit brauchen", sagt Sabine Sonnenberg. "Aber die habt ihr ja, bis ihr in die Schule kommt."

Achtmal werden die Maxi-Kinder in den Wald gehen, bevor sie auch per Urkunde zu "Waldfüchsen" ernannt werden. Für jeden Naturbesuch bekommen sie einen Stempel auf ihren Ausweis gedrückt, sodass am Ende die Teilnahme am gesamten Projekt genau dokumentiert ist.

Nach der offiziellen Projekteröffnung tobten die Kinder allerdings erst einmal wieder in den Kita-Alltag zurück, verkleideten sich als feine Dame, Löwe oder malten. Noch geht es nicht los, der erste Waldbesuch ist erst für den Anfang des kommenden Jahres geplant. Jäger Achim Jacob macht sich dann mit den 16 Maxi-Kindern auf die Suche nach Tierspuren.

"Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald bietet über 20 verschiedene Themen an", erklärt Sabine Sonnenberg, "jede beteiligte Kita sucht sich das Passende aus." Das kann heißen "Der Wald singt", dann geht es um die unterschiedlichen Vogelstimmen, oder "Alt wie ein Baum", da lernen die Kinder den Unterschied zwischen Eiche, Buche und Ahorn.

Damit auch jedes Tier und jede Pflanze korrekt erkannt werden können, nehmen die Waldfüchse ein dickes Bestimmungsbuch mit auf ihre Touren. "Auch wir Erzieherinnen sehen nach den Exkursionen die Umgebung mit anderen Augen", gesteht Sylvia Brandt, "lernen noch dazu". Schließlich müssen Erzieherinnen nicht unbedingt Tierspuren lesen können. Das können aber die Mitglieder der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. "Wir nehmen die Spuren sogar mit Gips auf", sagt Sabine Sonnenberg. Dann kann man sie in der Kita noch einmal genauer betrachten.

Die "Kleinen Elbstrolche" führen dieses Projekt mit ihren künftigen Schulkindern bereits zum dritten Mal durch. Unterstützt werden sie dabei auch vom Fortsamt Letzlinger Heide. "Die Mitarbeiter bauen unter anderem mit unseren Kindern Nistkästen." Zum Tag des Baumes, am 25. April, wird alljährlich von den Maxi-Kindern ein Baum gepflanzt, in der Regel der Baum des Jahres.

Sylvia Brandt ist begeistert von diesem Projekt. "Wir nutzen besonders die nähere Umgebung der Kita und es ist schön, dass die Kinder bei den Touren durch den Wald alles durch Anfassen und Selbermachen lernen." Auch Sabine Sonnenberg fährt immer gerne in die beteiligten Kindertagesstätten. "Man kann den Kindern so viel zeigen", schwärmt sie, "sie erfahren mehr, als wenn sie vorm Computer sitzen."