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Dezentrale Bewirtschaftung am Jersleber See soll mit neuem Informationszentrum ein Ende haben Touristenempfang im Bungalow-Stil

Von Klaus Dalichow 19.08.2011, 04:36

Gute Nachrichten aus dem Hauptausschuss der Gemeinde Barleben: Die Zeiten der alten Rezeption am Jersleber See und der jetzigen Parkplatzaufsicht sind passé. Die Kommune baut für 406 000 Euro für das Naherholungsgebiet ein neues Empfangsgebäude. Es erfüllt zugleich die Funktion als Informationszentrum für Touristen (Elberadweg, Wasserstraßenkreuz, Colbitz-Letzlinger Heide) und als Möglichkeit zum Einkaufen.

Barleben/Meitzendorf. Der Gemeinderat will am 29. September die Entwürfe für das Gebäude im Bungalow-Stil bestätigen und Bürgermeister und Verwaltung mit der Umsetzung des Bauvorhabens beauftragen. Am Ende der Beratungsfolge müsste eigentlich der Hauptausschuss als beschließender Ausschuss stehen. Das tat er bei seinem außerplanmäßigen Zusammentreten am Dienstag nicht. Die Entwürfe für das neue Informationszentrum mit einem Investitionsumfang von rund 400 000 Euro lagen noch nicht einmal im Bauausschuss als empfehlenden Fachausschuss auf dem Tisch. Das wurde dann auch gerügt. "Es handelt sich um ein völlig neues Gebäude. Seit dem Frühjahr war Zeit. Warum wurde bislang keiner der gemeindlichen Ausschüsse hinzugezogen", brüskierte sich Dr. Edgar Appenrodt (Freie Wähler) über die Verfahrensweise. "Warum wurde bislang kein gewählter Vertreter gefragt: Willst Du das Empfangsgebäude so haben, wie es von den Architekten Heine + Pietzsch (Büro Masterplan aus Magdeburg – die Red.) entworfen wurde", legte Appenrodt nach. Auch Klaus Fischer fühlte sich übergangen. "Ich frage mich, warum ich im Bauausschuss Sitz und Stimme habe, wenn am beratenden Gremium vorbei operiert wird."

Katrin Röhrig vom Ressort Eigenbetriebe begründete die Versäumnisse mit einer sehr engen Terminkette des Fördermittelgebers. Der habe frühzeitig darauf hingewiesen, dass mit der Antragstellung für das Projekt möglichst bereits die Baugenehmigung oder zumindestens der Bauantrag einzureichen sei. Das beauftragte Planungsbüro sei daraufhin durch die Gemeinde aufgefordert worden, den Bauantrag schnellstmöglich vorzubereiten. Katrin Röhrig: "Die Unterlagen wurden dann am 1. Juli beim Bauordnungsamt des Landkreises abgegeben."

Das neue Empfangsgebäude soll als Hauptanlaufpunkt für die Besucher des Naherholungszentrums entstehen. In ihm sollen Verwaltung, Parkplatzaufsicht und Rezeption untergebracht werden. Die Mitarbeiter müssten dann nicht mehr zwischen mehreren Stellen hin und her eilen. Derzeit wird das Naherholungszentrum dezentral bewirtschaftet. Der Neubau wird mit exakt 406 000 Euro veranschlagt. Das Geld ist im Haushalt der Gemeinde eingeplant. Das Gebäude soll barrierefrei zu erreichen sein. Auch die sanitären Anlagen sollen behindertengerecht eingebaut werden. Für das Projekt läuft beim Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten ein Antrag auf Fördermittel in Höhe von 100 000 Euro aus der sogenannten RELE-Richtlinie für ländlichen Tourismus. Das Vorhaben steht auf der Prioritätenliste der Lokalen Arbeitsgruppe Colbitz-Letzlinger Heide.