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Was Absenkung Rothämel: Leider für Frühstück alter Satz

Von Klaus Dalichow 04.01.2010, 04:53

Bernd Rothämel vom " Wolmirstedter Hof " hat mit seinen Mitarbeitern aus Freude über das Steuergeschenk der Bundesregierung für das Hotelgewerbe gestern die überfällige Weihnachtsfeier nachgeholt. Auch Ursula Pankonien vom Landhaus " Auerbachs Mühle " begrüßt die seit 1. Januar gültige Senkung der Mehrwertsteuer für Beherbergungsleistungen.

Wolmirstedt. " Durch die Absenkung des Steuersatzes auf sieben Prozent wird endlich Chancengleichheit in Europa hergestellt und ein bislang bestehender Wettbewerbsnachteil abgebaut ", unterstreicht Rothämel. Er weiß : In 21 von 27 EU-Mitgliedstaaten gelten bereits seit vielen Jahren reduzierte Sätze, wie zum Beispiel in Frankreich 5, 5 Prozent, in Portugal fünf Prozent oder in Spanien sieben Prozent. Auch in den Anrainerstaaten Schweiz und Österreich gelten seit Jahrzehnten für die Hotellerie verminderte Steuersätze : In Österreich sind es zehn Prozent, in der Schweiz sogar nur 3, 6. Ursula Pankonien wertet das Gesetz als wichtigen Teilerfolg in den jahrelangen Bemühungen des Gastgewerbes, die umsatzsteuerliche Benachteiligung für die Hotellerie zu beseitigen. " Es ist eine Branche, an der wirklich viele Arbeitsplätze dranhängen. In Sachsen-Anhalt immerhin 25 000. " Sie will den größten Teil der Ersparnis an die Gäste weitergeben, der Rest soll in wärmeund schallisolierte Fenster in ihrem Landhaus fließen. " Fiskalischen Schwachsinn " finden sie und Rothämel übereinstimmend, dass das Hotel-Frühstück weiterhin mit 19 Prozent besteuert wird. " Nimmt der Gast ein Lunchpaket mit außer Haus, wird das nur mit sieben Prozent beaufschlagt. " Nach Auffassung von Pakonien sollte der niedrige Steuersatz auf die gesamten Restaurantleistungen ausgedehnt werden. Auch Bernd Rothämel verschafft die Mehrwertsteuerreduzierung für Übernachtungen in seinem Hotel wertvolle Handlungsspielräume für länger fällige Investitionen. Er will Teppichboden und Heizung erneuern lassen. " Durch diese Maßnahmen bringe ich gleichzeitig wieder Geld in den Umlauf ", meint er. So sieht das auch der Altmärker Jürgen Gose aus Klein Schwechten, Vorsitzender der Fachgruppe Hotels im Berufsverband DEHOGA. " Die Hoteliers werden die ersparte Mehrwertsteuer mittels Neuanschaffungen, Renovierungen oder An- und Umbauten in den Wirtschaftskreislauf zurückführen. " Inka und Mike Krebs, die in Glindenberg das Hotel " Glindenberger Hof " führen, waren für ein Statement leider nicht zu erreichen. Sie seien selber in den Urlaub in die Türkei verreist, hieß es. Im Hotel gibt es nur eine Notbesetzung.