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Wehren aus Farsleben, Mose und Wolmirstedt üben auf Webers Hof den Ernsfall Ein Einsatz, der (nicht nur) den 42 Kameraden mehr Sicherheit bringt

Von Karl-Heinz Klappoth 01.07.2009, 07:02

Der Ortsteil Farsleben ist am Montagabend fest in Feuerwehrhand. Nicht weniger als 42 Kameraden der Wehren Farsleben, Mose und Wolmirstedt, mit elf Fahrzeugen im Einsatz, proben auf " Webers Hof " den Ernstfall. Um 18. 30 Uhr rollt das erste Fahrzeug an. Nach 60 Minuten ist die Übung erfolgreich beendet.

Farsleben. " In der Hitze der Nacht. " Unkommentiert will Michael Langrock, Ortswehrleiter in Farsleben, den Satz nicht stehen lassen, obwohl er ein Fünkchen Wahrheit birgt. " Denn Tatsache war, dass die Einsatzübung mit den Wehren aus Mose und Wolmirstedt bei den fast tropischen Temperaturen Montagabend recht schweißtreibend war, uns aber letztlich als gesamte Wehr ein ganzes Stück nach vorn gebracht hat ", so Langrock.

Während man anderenorts dieser Tage in die Sommerferien geht oder in ein Sommerloch fällt, ist gerade in diesen heißen Tagen bei der Feuerwehr erhöhte Bereitschaft angesagt. " Das heißt aber nicht, dass wir ständig im Gerätehaus sitzen und der Dinge harren ", versichert der Farsleber Ortswehrleiter mit einem verschmitzten Lächeln. " Aber eben an diesem Montag waren nicht zufällig alle Mann an Deck. "

Aus einem guten Grund. Seit Farsleben zu Wolmirstedt gehört, ziehen die Kameraden der Wehren an einem Strang, oder in diesem Fall, an einem Feuerwehrschlauch. Und wie der Wolmirstedter Wehrleiter, Dirk Bischoff, bestätigt, überaus erfolgreich in eine Richtung.

Nachdem die drei Wehren im Mai das erste Mal gemeinsam zum Einsatz in die Agrar GmbH nach Wolmirstedt ausrückten, war diesmal Farsleben der brandaktuelle Gastgeber.

" Unsere vorrangige Aufgabe ist es ", wird Michael Langrock noch einen Grad dienstlicher, " das Zusammenwirken der drei Wehren beim Löschen eines Gebäudebrandes und das Bergen von Verletzten zu trainieren. "

Die großangelegte Übung blieb, trotz einiger Zaungäste, in der Ortschaft fast unbemerkt. " Wir sind diese Übung, bei der 42 Kameraden mit elf Fahrzeugen und Drehleiter, im Einsatz waren, ruhig angegangen, ohne Sirene vor Ort eingetroffen ", erläutert der Wehr-, der zugleich der Einsatzleiter ist.

Um 18. 30 Uhr rollt die Farsleben Wehr vor Webers Hof vor, die den Kameraden uneigennützig optimale Bedingungen bieten. Minuten später treffen die Kameraden aus Mose und Wolmirstedt zur Absicherung ein. Michael Langrock hat sich zu diesem Zeitpunkt bereits einen Überblick der Lage verschafft : Im Haupthaus und im Sportsaal des kulturträchtigen Objektes sind Brände ausgebrochen, es ist mit Verletzten zu rechnen. Recht schnell zeigt sich, die Feuerwehr erreicht nur unter Atemschutz die Brandherde. Nicht nur in dieser Situation greift die praktizierte Zusammenarbeit. Denn Wolmirstedt ist mit der Wärmebildkamera vor Ort. Durch eine gezielte Fernübertragung, kann Wehrleiter Dirk Bischoff aus dem Einsatzleitwagen heraus, die Kameraden gezielt zu den Verletzten führen. Auch wenn die große Drehleiter bei dieser Übung nicht zum Einsatz kommt, die Verletzten werden alle über das Treppenhaus in Sicherheit gebracht.

Nach knapp 60 Minuten sind die Brände gelöscht, insgesamt fünf Leichtverletzte gerettet und versorgt. Die Auswertung steht an. Die Verantwortlichen fühlen sich in ihrer Arbeit bestätigt : " Die Kameraden der einzelnen Wehren harmonieren gut miteinander, beherrschen die Technik ", betont Dirk Bischoff. " Was wiederum nicht verwundert, denn wir waren uns auch in den vergangenen Jahren nie fremd ", ergänz Michael Langrock.