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Ordnungsamt legt Situationsbeschreibung und Änderungsvorschläge vor Das Parken in Zerbst ist nicht fair geregelt

Von Thomas Drechsel 21.08.2013, 01:16

Die Stadtverwaltung nimmt das Parken in der Zerbster Innenstadt unter die Lupe. In jüngerer Vergangenheit waren weniger Parkknöllchen verteilt worden, obgleich teils erheblich gegen die Parkvorschriften verstoßen wurde.

Zerbst l Zentrale Bereiche der Zerbster Innenstadt sind in einer Zone vereint: Tempo 30, Parkverbot mit Ausnahme der ausgewiesenen Parkflächen. Während die Polizei die Fahrgeschwindigkeiten kontrolliert, ist fürs Parken die Stadt zuständig. Doch die vier Ordnungsamtsmitarbeiter, die neben Innen- auch Außendienst absolvieren, sind äußerst kulant. Denn weder in den Klosterhöfen noch im Wächtergang und auch auf der unbefestigten Fläche zwischen Sparkassen- und Kaufland-Parkplatz werden Knöllchen verteilt. Grund: Es gibt Regelungsbedarf. Die Stadtverwaltung selbst hat das "Parken in der Innenstadt" untersucht. Am Montagabend erfuhr der Haupt- und Finanzausschuss von ersten Ergebnissen.

Vom Rechnungsprüfungsamt wurde 2012 der Einsatz von Personal und Mitteln im Ordnungsamt überprüft. Dabei fiel auch auf, dass weniger Parkknöllchen verteilt wurden. Also wurde nunmehr die Parksituation in der Innenstadt-Zone untersucht. So wurde festgestellt, dass die Markierungen der zusammen 30 Parkplätze in Puschkinpromenade (als Zonen-angrenzender Bereich) und Fritz-Brandt-Straße sehr abgefahren und zu erneuern sind. Auf der Schloßfreiheit einschließlich Wächtergang bestehen 67 Parkplätze. Allerdings ignorieren Parker im Wächtergang häufig die Pflicht, einen Parkschein auf der Schloßfreiheit zu lösen. Dies wurde wegen des entfernt befindlichen Automaten bislang selten geahndet, erklärte Ordnungsamtsleiterin Kerstin Gudella. Und: Speziell zum Parken in diesem Bereich wurden 148 Dauerparkplätze eingerichtet. Allein 50 sind an Stadtratsmitglieder ausgegeben worden, 36 Parkplätze stehen Rathaus-Mitarbeitern zur Verfügung, die außerhalb der Kernstadt wohnen. "Wir schlagen die Erweiterung des Parkplatzes vor dem Rathaus vor. Dies sollte vor dem ungenutzten Gebäude Schloßfreiheit 14 erfolgen", so Gudella. Für den Wächtergang schlägt sie vor, die acht Parkplätze als Zeitparkplatz für maximal zwei Stunden (Parkscheibe als Nachweis) auszuweisen. Der Bereich Kirchplatz/Rosenwinkel wird vornehmlich durch Anwohner zum Parken genutzt. "Vielleicht sollte man diesen Bereich aus der Zonenregelung entfallen lassen", so die Amtsleiterin.

Vorschläge aus dem Rathaus und erste Positionen

Neben der Sparkasse gibt es 26 Zeitparkplätze. Richtung Kaufland-Parkplatz gibt es dann eine "wilde" Parksituation. "Hier wird aus Kulanzgründen bislang nicht geahndet. Aber es müsste festgelegt werden, ob das weiter toleriert oder ob der Bereich abgesperrt werden sollte." Bernd Köhler, Amtsleiter Bauverwaltung, erklärte, man könnte den Bereich schottern, so dass eine ordentliche Parkregelung festgesetzt werden könnte. Wie diese aussehen sollte, sei Sache des Stadtrates. Stadtratsmitglied Bernhard Mücke (FFZ) meinte, die Fläche könne durchaus auch im jetzigen Zustand belassen werden.

Zur Breite hatte Stadtrat Hans Ulrich Müller (UWZ) bereits einen Vorschlag eingereicht. Demzufolge soll da Parken schräg zur Fahrbahn entlang des Straßenbordes zwischen Einmündung von Wolfs- und Mühlenbrücke erwogen werden, um die schwierigen Verkehrssituationen zu Spitzenzeiten zu entkrampfen. "Wenn dort Lieferfahrzeuge stehen und ein Bus kommt, geht nichts mehr. Die Breite ist verkorkst", so Müller am Montagabend. Dem widersprach Werner Bressel (FDP): "Genau diese Form haben insbesondere die Geschäftsleute und Anwohner der Breite seinerzeit favorisiert!" Amtsleiter Köhler verwies auf die Bindungsfristen von Fördermitteln für den Breite-Ausbau. Erst nach 2025 dürfte deren damals geförderter Ausbau verändert werden, ansonsten müssten Mittel zurückgezahlt werden.

Schwierig auch die Situation in den Klosterhöfen und vor den Firmen Getifix, Nancy\'s Friseursalon und Bauer Weiß: Hier parken Anwohner, Firmenmitarbeiter oder Kunden teils auf dem Fußweg, allerdings teils auf Privatgrundstücken. Zumindest der Große Klosterhof sollte aus der Zone entfernt werden. Im Kleinen Klosterhof dürfe nicht geparkt werden, um Rettungswege freizuhalten.

Die Parksituation soll in den Stadtratsfraktionen und im September erneut thematisiert werden.