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Prof. Semjon Skigin besucht bietet gemeinsame Projekte an Katharinas Musik bald in Zerbst?

Von Helmut Rohm 01.10.2013, 01:14

Zerbst l "Ich habe eine große Beziehung zu Katharina II." Prof. Semjon Skigin braucht das Stichwort kaum, um nahezu ins Schwärmen zu geraten.

Seine Beziehung kommt aus der Musik. Der gebürtige St. Petersburger blickt auf eine reiche künstlerische Biografie zurück. Bereits 1975 gewann er den Großen Preis beim Internationalen Klavierbegleiter-Wettbewerb in Rio de Janeiro. Er war Gastprofessor an der Dresdner Musikhochschule Carl Maria von Weber, tritt regelmäßig bei den Dresdner Musikfestspielen auf. Als Liedbegleiter renommierter Künstler führten ihn Tourneen in die ganze Welt. Seit mehr als zehn Jahren ist er Professor an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, leitet international Meisterkurse, ist künstlerischer Leiter des Musikfestes auf dem Theaterkahn Dresden sowie Vizepräsident und künstlerischer Leiter des Berliner Salons.

Bei den Feierlichkeiten zu 400 Jahren Romanow-Dynastie lernten sich der Zerbster Wladimir Teslenko vom Internationalen Förderverein "Katharina II." und Prof. Skigin in Moskau kennen, kamen ins Gespräch. Neugierig geworden auf Zerbst, folgte der Musiker jetzt der Einladung Wladimir Teslenkos an die Nuthe. Am Freitag und Sonnabend sah er sich unter anderem die Katharina-Sammlung und das Schloss an.

Er begab sich auf die Spuren der Zarin, "für die Musik ganz vorn anstand", so der Wahl-Berliner. Katharina II. habe in St. Petersburg die erste Oper Russlands in einem aus Stein errichteten Gebäude eröffnet. Die besten Komponisten und Interpreten habe sie nach Russland geholt, neben der Oper auch Kammermusik und andere Formen gefördert, habe "im Interesse für die Musik unglaubliche Sachen gemacht", was auf Russland ausgestrahlt habe. So sei Haydns "Schöpfung" vor Paris und London bereits in St. Petersburg aufgeführt worden. Nicht zuletzt habe die Zarin selbst Opern-Libretti geschrieben.

Katharina II., die Musik und Zerbst - der Hochschul-Professor kann sich da einiges vorstellen. "Wir könnten gezielt was machen. Ich habe junge, sehr begabte internationale Studenten", hält Semjon Skigin zum Beispiel eine Konzertreihe mit Musik aus der Zeit Katharinas II. für möglich. "Das würde ich gern unterstützen." Auch bei Fasch, den er bisher nur vom Namen kennt, hält er eine weitere Beschäftigung für möglich. Weitere Gespräche in Zerbst sind geplant.