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Mitglieder der Walternienburger Ortsgruppe der Volkssolidarität im neuen Domizil Wichtig ist, dass sich alle mal wieder sehen

Von Petra Wiese 16.01.2014, 02:21

Mit 28 Mitgliedern startete die Walternienburger Ortsgruppe der Volkssolidarität ins neue Jahr. Die Seniorinnen treffen sich einmal im Monat. Gespräche und Gedankenaustausch stehen dabei im Vordergrund.

Walternienburg l Mit einem Glas Sekt stießen die Walternienburger Frauen der Volkssolidarität-Ortsgruppe in der vergangenen Woche gemeinsam auf 2014 an. Zusammen hat man in den zurückliegenden Jahren einiges erlebt, und man will sich auch in diesem Jahr wieder regelmäßig treffen.

"Uns gibt es schon lange", erklären die Frauen, die an der langen Tafel im Gemeinderaum an der Grundschule sitzen. Schon zu DDR-Zeiten bestand die Ortsgruppe. "Ich bin 1962 hergezogen, da gab es sie schon", erklärte Ortsgruppenleiterin Marga Petzhold. Wahrscheinlich wurde 1949 angefangen, ergaben die "Hochrechnungen". Auch die Wendezeit hat die Gruppe überstanden, man spricht von einem "nahtlosen Übergang". "Es gab nur eine kurze Zeit, wo keiner wusste, wie es weiter geht", so Petzhold.

28 Mitglieder führt sie in der Statistik - bis auf einen Mann ein reiner "Damenclub". Bis Herbst des vergangenen Jahres trafen sich die Ortsgruppenmitglieder immer im Walternienburger Volkshaus. "Es war gemütlich, und wir wurden liebevoll betreut von Frau Wieske", so die Leiterin der Gruppe. Leider gibt es die Gaststätte nicht mehr.

Inzwischen sind die Seniorinnen im Gemeinderaum an der Grundschule zu Hause. Hier treffen sie sich jeden ersten Mittwoch im Monat ab 14 Uhr. Mit dem neuen Domizil ist auch ein bisschen mehr Arbeit verbunden. Die Kaffeetafel muss selber hergerichtet werden und auch hinterher gehört das Saubermachen dazu. Hier springen der Vorstand und die jüngeren Mitglieder ein und bereiten alles vor und nach. Beim Kuchen gönnt man sich in Walternienburg die Abwechslung verschiedener Bäckereien - so müssen sich die Frauen nicht gegenseitig im Backen übertreffen wollen.

Vor allem gemütlich geht es einher bei den Kaffeenachmittagen. Ab und zu gibt es Vorträge und kulturelle Einlagen. Im Februar steht die traditionelle chinesische Medizin auf dem Programm. Im März zum Frühlingsbeginn werden die Grundschüler erwartet. Hier besteht eine Patenschaft zwischen Ortsgruppe und Hort.

Für den Rest des Jahres ist man noch am Planen. "Vielleicht wollen wir im Sommer mal nach Ronney zum Kaffeetrinken fahren", meinte Marga Petzhold. Große Reisen, Ausflüge, selbst die Veranstaltungen des Regionalverbandes spielen bei den Walternienburgern keine Rolle. Die Reisezeit habe man schon hinter sich. Wer an irgendeiner Veranstaltung teilnehmen möchte, kümmert sich selbst.

Die Frauen sind gerne unter sich, ohne viel Drumherum. "Wichtig ist, dass sich alle mal wieder sehen", bringt es Marga Petzhold auf den Punkt, "und dass sie viel reden können." Das sei besonders für die wichtig, die sonst kaum rauskommen.

Als Gruppenleiterin steht Marga Petzhold im Vorstand Waltraud Lützkendorf als Hauptkassiererin zur Seite, und es gibt fünf Kassiererinnen. Im März sind Neuwahlen in Walternienburg. Seit zehn Jahren ist Marga Petzhold schon an der Spitze der Truppe. Sie würde gerne ihr Amt an eine Nachfolgerin abgeben, bekannte die 73-Jährige. Zumindest möchte sie gerne jemanden an die Tätigkeit heranführen, in der Hoffnung, dass die Ortsgruppe noch lange weiter existiert.

Ein Dankeschön richtete sie schon jetzt an Marita Strauß und Ursula Dreßler, die ihr als jüngere Ortsgruppenmitglieder fleißig zur Seite stehen. Schon als Berufstätige wurden sie Mitglied und bringen sich jederzeit ein.