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Elena Kovaleva und Paula Mena González sind als Fremdsprachenassistentinnen am Francisceum Zerbsterinnen für acht Monate

Von Helmut Rohm 28.10.2014, 01:13

Das Kollegium des Zerbster Francisceums erhält in den kommenden Monaten Unterstützung von zwei Fremdsprachenassistentinnen. Als Muttersprachlerinnen werden Elena Kovaleva und Paula Mena González Russisch und Spanisch unterrichten.

Zerbst l Seit Ende September ist das Francisceum Zerbst berufliche Heimat für zwei Fremdsprachenassistentinnen. Sie werden bis Mai 2015 in Zerbst bleiben.

Die Russin Elena Kovaleva kommt aus Rostow am Don. Paula Mena González ist im spanischen Barcelona zu Hause. Beide sind 23 Jahre und haben ihr Studium an der Universität abgeschlossen. Die zwei Frauen haben Dolmetschen und Übersetzen studiert. Elena für Russisch, Deutsch und "auch ein wenig Englisch". Paulas Sprachen sind Spanisch, Deutsch, Englisch. "Und als Katalanin spreche ich natürlich auch katalanisch", ergänzt sie mit heimatlichen Stolz.

Für beide junge Frauen ist es das zweite Jahr in Deutschland, für das sie ein Stipendium für den internationalen Austausch von Fremdsprachenassistenzkräften erhalten haben.

"Für dieses Jahr konnten wir drei Wunschbundesländer angeben. Ich hatte mir Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Baden-Württemberg gewählt", erzählt Paula. Ein Angebot habe sie allerdings für Sachsen-Anhalt bekommen. "Nun bin ich hier und das ist auch gut", stellt sie total entspannt fest.

Für Elena war Sachsen-Anhalt neben Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg das Wunschland an zweiter Stelle. "Als es dann Zerbst war, freute ich mich und dachte gleich an Katharina II. Als ich mal in Puschkin war, hatte ich auch erfahren, dass Zerbst dessen Partnerstadt ist", berichtet sie freudestrahlend.

Dieses Austauschjahr, und da stimmen beide überein, möchten sie zur weiteren Ausprägung der deutschen Sprache nutzen, die sie - kurz eingeschoben - schon jetzt hervorragend und mit großem Wortschatz sprechen. Und beide könnten sich auch vorstellen, künftig als Lehrerin in ihren Sprachen zu arbeiten. Deshalb sei Zerbst auch ein Ort des "Ausprobierens und Findens".

Für diese acht Monate sind Elena und Paula "richtige" Zerbster Einwohnerinnen geworden, haben für ihre gemeinsam genutzte Wohnung einen eigenen Mietvertrag und jede ein eigenes Bankkonto eröffnen müssen. (Deutsche) Ordnung muss eben sein.

Nach Hospitationen in den ersten beiden Wochen, überwiegend bei "unseren sehr guten Betreuungslehrerinnen Annette Elz (Russisch) und Eveline Dreimann (Spanisch)", übernehmen die beiden Fremdsprachenassistentinnen einzeln Abschnitte in den regulären Unterrichtsstunden.

"Mit Frau Elz bespreche ich die Themen der Stunde und bereite mich auf meine Teile vor. Ich füge oft auch Interessantes über Russland an und nutze mitgebrachtes authentisches russisches Material", so Elena Kovaleva.

Paula Mena González ist in den vier Stunden Spanisch in der neunten Klasse auch so im "regulären" Unterricht an der Seite von Eveline Dreimann im aktiven Einsatz. "Für die siebten Klassen gestalte ich alleinverantwortlich, an zwei Tagen jeweils ein einstündiges freiwilliges Angebot, eine Einführung in die spanische Sprache", erklärt sie.

Über eine pädagogische Ausbildung verfügen sie zwar nur teilweise: ein Jahr als theoretisches Nebenfach an der Uni, ein 14-tägiger Crashkurs oder ein Vier-Tage-Seminar vor dem Deutschlandeinsatz. Dennoch - die Arbeit mit den Zerbster Schülern mache viel Spaß. Das Zerbster Gymnasium gefalle ihnen gut. Und, ihre Schüler bekommen ein sehr gutes Feedback: fleißig, hören aufmerksam zu, machen alles mit Interesse.... "Sie sind sehr diszipliniert", bringt es Paula auf den Punkt.

Im Lehrerkollegium fanden die beiden neuen Fremdsprachenassistentinnen eine gute Aufnahme.

Sie freuten sich auf den Freitag, weil mit 24 Lehrern eine "Betriebsausflug" zum bekannten Kloster Jerichow geplant war.

"Da werden wir viel Interessantes sehen und sicher viele Möglichkeiten haben, mit den anderen Lehrerinnen und Lehrern ins Gespräch zu kommen."