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In Anhalt-Bitterfeld beteiligt sich nur Detlef Leps am bundesweiten Tag der offenen Töpferei am 14. und 15. März "Mach doch mal blau..." in Kämeritz

Von Helmut Rohm 07.03.2015, 01:17

Mit dem bewusst doppeldeutigen Slogan "Mach doch mal blau..." lädt Detlef Leps interessierte Gäste am 14. und 15. März, jeweils 10 bis 18 Uhr, in seine Töpferwerkstatt nach Kämeritz ein. Anlass ist der 10. deutschlandweite Tag der offenen Töpferei.

Kämeritz l Das gern besuchte Ereignis gilt immer auch als Start in die neue Töpfer-Saison. Die vorherige wird mit der Teilnahme an den traditionellen Weihnachtsmärkten beendet.

Wenn am zweiten März-Wochenende die Werkstätten in guter Tradition ihre Türen öffnen, dann ist im Landkreis Anhalt-Bitterfeld die Töpferei Leps die einzige, die auf eine bisher alljährliche Beteiligung verweisen kann. Und auch die einzige überhaupt, die in diesem Jahr dabei ist.

Bei Detlef Leps, der 2014 das 25-jährige Jubiläum der Gründung seiner Töpferei begehen konnte, steht "blau machen" einerseits für Entspannen, Erholen, Genießen... Wenn dies in seinem Atelier passiert, kann der Besucher aber auch die von ihm erfundene "elbauenblau"-Glasur sehen, anfassen - und natürlich kaufen.

Durch den Einsatz von Lehm, Kalk sowie färbenden Oxiden und einer Art "Schrumpfprozess" beim Brennen entstehen die bei seiner Keramik ganz speziellen grün-blauen "Inseln". Genauer wird das der Töpfer bei Interesse sicher beim Besuch am Wochenende der offenen Türen erklären und zeigen.

Werkstatt, Hof und Garten in Kämeritz werden dann offen sein. Detlef Leps selbst zeigt das Töpfern an der Scheibe. Kaffee und Tee sowie selbst gebackener Kuchen sind ebenfalls im Angebot.

Jeder kann sich selber im Töpfern ausprobieren

Wer möchte, kann sich auch selbst beim Töpfern versuchen. Und - das was getöpfert wurde, "werde ich brennen, damit die fertigen Dinge zu Ostern abgeholt werden können", macht der Töpfer auf den Besuch neugierig.

Am Tag der offenen Töpferei wird Detlef Leps auch Näheres zu den vorgesehenen Workshops 2015 mitteilen können. Es werden Kurse am Sonnabendvormittag sein, damit auch die jenseits der Elbe wohnenden Interessenten teilnehmen können, die ansonsten durch die abends nicht mögliche Fähr-Benutzung ausgeschlossen wären.

Kinder- oder Jugend-Gruppen können die Töpferei auch besuchen. Vorherige Ansprachen seien aber notwendig.

Am Tag der offenen Töpferei wird ebenfalls das weitgefasste Sortiment gezeigt, das Teller und Krüge, Geschirr und Gefäße verschiedenster Ausführungen und Verwendungszwecke umfasst. "Stark nachgefragt sind zur Zeit ovale Gefäße", erzählt Detlef Leps. Gut "lief" im letzten Jahr auch die sogenannte "französische Butterdose", die den Verdunstungseffekt von Wasser zur Kühlung der Butter ausnutzt.

Eine neue Oberflächenstruktur hat Töpfer Leps erstmals im vorigen Jahr kreiert. In gedanklicher Anlehnung an das vom Enno Jäkel genutzte Gestaltungsverfahren entwickelte er eine eigene Technik, so dass die Gefäße nach dem Brennen ein reizvolles "Rasterprofil" aufweisen. Für sich nenne er diese vom Kölner Keramiker inspirierte eigene Technik eben "ich jäkele", so Detlef Leps.

Apropos Saison. In der marktfreien Zeit, im Prinzip im Januar und Februar, werden einerseits Bestellungen insbesondere aus den Weihnachtsmärkten "abgearbeitet", anderseits aber vor allem auch das ganze Jahr über im Hinterkopf "schwelende" neue Ideen oder Projekte ausprobiert und umgesetzt. "Und wenn ich mal ganz abschalten möchte, setzte im mich an die Scheibe und drehe aus dem Tonklumpen einfach einen Teller - das ist ungemein entspannend", lacht Detlef Leps.

Vorbereitungen für Töpfermarkt laufen schon

Er ist auch der "Gründungsvater" des Leitzkauer Töpfermarktes, der 2014 das 20-jährige Jubiläum feiern konnte. "Künftig werden mit mir gemeinsam noch drei weitere Keramiker und Töpfer die bereits schon wieder begonnenen Vorbereitungen und die Durchführung übernehmen", blickt der Kämeritzer auf einen weiteren Höhepunkt dieses Jahres voraus.