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Im Juni 2016 will Polenzko 800-jähriges Bestehen feiern - Vorbereitungen laufen bereits Schon jetzt an das Jubiläum denken

Von Petra Wiese 26.03.2015, 02:24

Zu der Reihe der Dörfer mit 800-jähriger Geschichte will sich auch Polenzko gesellen. Im kommenden Jahr soll das Jubiläum gefeiert werden. Die Vorbereitungen sind aber jetzt schon in Gange.

Polenzko l Treffpunkt Bürgerhaus Polenzko. Am Dienstagabend herrschte rege Betriebsamkeit. Frauen aus dem Dorf, Ortsbürgermeisterin Ruth Buchmann und zwei Kinder waren beim Basteln anzutreffen. Es wurde Stoff geschnitten, gefaltet, gebügelt und geklebt. Wimpel und Blüten nahmen Gestalt an. Man könnte meinen, es soll bald gefeiert werden. Doch erst im nächsten Jahr ist es soweit, dass Polenzko 800 Jahre wird. Mit einer langfristigen Vorbereitung will man auf der sicheren Seite sein.

Im Oktober vergangenen Jahres hat es eine Einwohnerversammlung gegeben, so Ruth Buchmann. Da waren die Bürger gefragt, wie sie zu dem Jubiläum stehen. "Ja, wir wollen feiern", entschieden sich die Einwohner. Also ging man an die Planung. Der Ortschaftsrat hat die Vorbereitung in die Hand genommen, aber die Bürger werden natürlich mit herangezogen, wenn auch bei gerade 57 Einwohnern die zur Verfügung stehenden Kräfte bemessen sind. Aber der Wille und die Bereitschaft sind da, ein Festwochenende zu veranstalten.

Am Dienstag traf man sich nun schon das dritte Mal zum Basteln und das vierte Mal zu Absprachen. Der Termin für die Feierlichkeiten steht mit dem 3. bis 5. Juni 2016 fest. Vielleicht wird es an dem Donnerstag davor noch einen Abend geben zur Geschichte, so die Ortsbürgermeisterin. Auf jeden Fall will man eine Festveranstaltung organisieren. Auch ein Gedenkstein soll eingeweiht werden, den die Polenzkoer schon von einem Feld der HaRo Milch KG geholt haben. Welche Tafel am besten darauf passt, stand jetzt zur Diskussion. Für die Tafel gibt es einen Sponsor, so Ruth Buchmann. Ansonsten ist die Finanzierung des Jubiläums noch völlig offen. Auf Rücklagen kann die Ortschaft nicht zurückgreifen.

Der Sonnabend ist als Hauptveranstaltungstag vorgesehen. Vorstellungen sehen ein Vormittagsprogramm, eventuell mit der Feuerwehr, vor. Der Nachmittag soll ein buntes Programm für Jung und Alt bieten. Auf der Ideenliste stehen ein Mittelaltermarkt, Händler und Verkaufsstände, die Trommler von El Absurdo und eine historische Modenschau. Ein Holzschnitzer, Darbietungen des Tanz- und Showvereins O`Blue könnten angefragt werden. Kinderbelustigungen mit Hüpfeburg, Schminken etc. gehören ebenfalls dazu. Als einen Höhepunkt will man Politprominenz aus Stadt und Landkreis zu einem Wettbewerb einladen. Die Versorgung stand ebenfalls noch zur Diskussion.

Zur jüngsten Beratung war auch Pfarrer Thomas Meyer eingeladen, denn auch die Kirche soll einbezogen werden. Die Weihnachtskirche in Polenzko gehört zur Evangelischen Weinberggemeinde Garitz. Vielleicht kann ein Gospelkonzert organisiert werden...Entsprechend in die Vorbereitungen eingebunden wird auch der Heimat- und Förderverein der Ortschaft.

Wenn Aktionen geplant sind, gibt es Handzettel an die Bürger. Nicht nur die Polenzkoer sondern auch die Mühroer und Bärenthorener, die Dörfer gehören auch zur Ortschaft, werden informiert. Da werden vielleicht auch mal Bürger zur Unterstützung gebraucht.

Was Ruth Buchmann noch vorschwebt, ist eine Ausstellung zur Geschichte des Dorfes bis heute. Dazu werden Fotos gesammelt, von den Häusern, von Ereignissen etc. Einige Bürger wurden deshalb bereits aufgesucht. Frühere Einwohner, die weggezogen sind, wurden angeschrieben. Auch Dokumente sind gefragt - eben alles, was etwas zum Dorf erzählen kann.

Zum Jubiläum eine Broschüre, ein Präsentation, herauszubringen, wäre ein weiteres Anliegen. Doch da dies sehr zeitintensiv ist, könnte das nur jemand über eine Arbeitsmaßnahme machen. "Beantragt ist alles", ist die Ortsbürgermeisterin verhalten optimistisch, dass das klappt. Die Chronik als Grundlage ist vorhanden.

So, wie die Wimpelkette wächst - ein Kilometer wird benötigt - werden sich auch die Dinge für das Jubiläum immer klarer abzeichnen. Roland Palmroth aus Roßlau, dessen Kinder und Enkel in Polenzko zu Hause sind, hat derweil schon einmal eine Tafel, die das Jubiläum verkündet, gefertigt. Bis Juni 2016 ist zwar noch ein wenig Zeit, aber die vergeht ja bekanntlich wie im Fluge...