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Am Sonntag ist Weltblutspendetag - In Zerbst gibt es viel zu wenige Erstspender. Von Esther de Vries Dein Blut: Spenden und Leben retten

13.06.2015, 01:20

Blutspenden ist von großer Bedeutung, um kranken und verletzten Menschen zu helfen. Auch Zerbst hofft auf fleißige Unterstützung.

Zerbst l Morgen ist Weltblutspendetag. Seit 2004 wird dieser Tag begangen, um die Menschen zum Spenden zu bewegen. Leider, so das Deutsche Rote Kreuz (DRK), sind die Zahlen der Spender aber rückläufig. Und das, obwohl die Blutbanken auf regelmäßige Spenden angewiesen sind. Genügend Anlässe und Termine gibt es jedenfalls. In diesem Jahr gab es allein in Zerbst bereits 13 Termine für Blutspenden, zu denen 633 Spender erschienen sind. 24 davon waren Erstspender. "Das sind leider viel zu wenig. Eigentlich sollten es in etwa zehn Prozent der Spender sein, die neu dazukommen", so Peter Stoye, zuständig für die Zerbster Abteilung des DRK- Blutspendedienstes. "Bei den meisten Menschen liegt das Problem höchstwahrscheinlich am Zeitmangel oder vielleicht auch an der Angst vor der Nadel."

Dabei bringt Blutspenden grundsätzlich nur Positives mit sich: Man bekommt komplett kostenfrei eine Blutuntersuchung und erfährt die eigene Blutgruppe. Nach der Spende kann bei einem kleinen Büfett zugeschlagen werden - und das Wichtigste: Auf diese Weise wird anderen Menschen das Leben gerettet.

Die Möglichkeit, zu spenden, hat übrigens jeder gesunde Erwachsene, der zwischen 18 und 73 Jahren alt ist und mindestens 50 Kilogramm wiegt. Frauen können dabei innerhalb von zwölf Monaten viermal spenden und Männer sechsmal. Da es notwendig ist, die Empfänger von Bluttransfusionen vor gefährlichen Infektionen zu schützen, gibt es Ausnahmen, die nicht zu einem Aderlass zugelassen werden. So genannte "Risikogruppen" gehören dazu. Das sind in der Regel Personen, die Drogen nehmen oder deren Sexualverhalten ein erhöhtes Übertragungsrisiko für durch Blut übertragbare schwere Infektionskrankheiten (zum Beispiel HIV) hat. Nicht ausgeschlossen, aber für einen bestimmten Zeitraum von der Spende zurückgestellt sind zum Beispiel Kandidaten, die kurz zuvor eine Impfung erhalten haben oder eine Operation durchführen lassen mussten. Bei Krankheiten, wie etwa Hepatitis, wird man ebenfalls für einen längeren Zeitraum zurückgestellt und nicht, wie es einmal üblich war, komplett ausgeschlossen.

Noch 19 Termine geplant

Ob man wirklich spenden kann, stellt sich spätestens bei dem Fragebogen vor der Spende heraus. Dafür sind unter anderem die Freiwilligen Helfer des DRK Blutspendedienstes Anhalt-Bitterfeld/Anhalt-Zerbst zuständig. Sie betreuen alle jetzigen und künftigen Spender und haben sich dem Grundsatz "Schenke Leben, Spende Blut" verschrieben.

Von der Spendestelle aus wird das Blut dann an das zuständige Institut (DRK-Blutspendedienst Dessau für Zerbst) geschickt und dort in seine Bestandteile zerlegt (rote Blutkörperchen, Blutplasma, Blutplättchen). Von dort aus gelangt die Spende dann zum Empfänger.

Das gespendete Blut wird hauptsächlich in der Krebstherapie angewendet, aber auch in der Behandlung von Herz- und Magen-Darmerkrankungen, in der Unfallchirurgie, bei Blutarmut und in der Geburtshilfe. "Für dieses Jahr würde ich mir wünschen, dass etwa 1500 Spender ihr Blut abgeben", sagt Stoye, der jedes Jahr die Anzahl der Spender notiert.

Möglich wäre das in jedem Fall, denn für dieses Jahr sind noch 19 Termine in und um Zerbst geplant.