1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Zerbst
  6. >
  7. Zweite Generation führt Firma erfolgreich weiter

Bauhof Weferling in Walternienburg feiert 20-jähriges Bestehen Zweite Generation führt Firma erfolgreich weiter

Von Daniela Apel 03.07.2010, 08:53

Die Bauhof Weferling GmbH in Walternienburg besteht nun genau 20 Jahre. Aufgebaut von Günther Weferling führt nun bereits die zweite Generation der Familie die Firma. Die beschäftigt derzeit zwischen zwölf und 15 Mitarbeiter, qualifizierte Maurer und Betonbauer werden gesucht.

Walternienburg. "Da ist der Geschäftsführer", zeigt Günther Weferling auf seinen Sohn Michael. "Ich bin nur der Hausmeister", wehrt er schmunzelnd die Gratulanten ab. Zahlreich kehren sie am Donnerstagnachmittag in Walternienburg ein, um dem Bauhof Weferling zum 20-jährigen Bestehen zu beglückwünschen. Darunter sind langjährige Wegbegleiter, die sich noch gut an die Anfänge der Firma erinnern können.

Die Idee reifte am 17. November 1989, als Günther Weferling während eines Besuchs im westfälischen Hamm das Geschehen auf einer Baustelle beobachtete. "Was die hier können, dass können wir eigentlich auch", schildert er auf der Jubiläumsfeier in einem Rückblick, was ihm damals durch den Kopf schoss. Gedacht, getan, könnte man in abgewandelter Form sagen. Zurück im heimischen Güterglück wurde das Vorhaben in Angriff genommen. Schon am 30. November traf beim Rat der Gemeinde Güterglück der Gewerbeantrag der Weferlings ein. Der "schlummerte", wie es Günther Weferling ausdrückte, vier Wochen beim Kreisbaudirektor. Doch am 22. März 1990 erhielten sie die Erlaubnis, ab 1. August des Jahres einen Baubetrieb führen zu dürfen.

Allerdings mussten neben den finanziellen auch erstmal entsprechende räumliche Voraussetzungen geschaffen werden, denn Familie Weferling wohnte in einer Neubauwohnung. Beim damaligen Direktor der Gewerbebank erhielten sie unbürokratisch einen Kredit, während ihnen die Gemeinde Güterglück in der Dorfstraße 22 Räume vermietete.

Am 1. Juli 1990 folgte schließlich die Gründung des Bauhofs Weferling. "Damals gehörten bereits drei Arbeitskräfte zur Firma", berichtet Günther Weferling. Bei der Aufstockung der Mitarbeiter kam ihnen der wirtschaftliche Umbruch nach der politischen Wende zu Gute. Vor allem bei den Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG), die sich nun auflösten beziehungsweise in andere Betriebsformen umwandelten, wurde Handwerker freigesetzt. "Kurzfristig standen genügend qualifizierte Arbeitskräfte in den Gewerken Maurer, Dachdecker und Zimmerer zur Verfügung", weist Günther Weferling auf die verschiedenen Standbeine hin, auf denen der Betrieb fußt. Mit der Anstellung eines Poliers pegelte sich die Zahl der Beschäftigten ab September 1991 zwischen 30 und 40 ein.

Mehrere Gewerke in Leistungspalette

Zu dieser Zeit befand sich der Firmensitz bereits an heutiger Stelle. Anfang 1991 war die Entscheidung zur Standortverlagerung gefallen, die mit der notariellen Übernahme des elterlichen Grundstücks in der Walternienburger Hauptstraße 77 und der Anpassung des Gesellschaftervertrages besiegelt wurde. Da Sohn Michael kurz zuvor neben seinem Facharbeiterbrief einen bundesdeutschen Gesellenbrief im Heizungsbau abgeschlossen hatte, wurde gleichzeitig das Leistungsangebot des Betriebes um den Heizungsbau erweitert. Das Spektrum reicht heute von Maurer- und Putzarbeiten über Trockenbau und das Anbringen von Vollwärmeschutzfassaden bis hin zum Einrichten kompletter Bäder und Montieren von Solaranlagen.

"Die Umsatz- und Gewinn-entwicklung verlief bis 1996 kontinuierlich positiv. Erst als wir uns mit einigen Bauträgern einließen, mussten wir auch die bittere Erfahrung von Zahlungsausfällen machen", blickt Günther Weferling zurück. Dabei erwähnt er nicht ohne Stolz, dass ihre Beschäftigten jeden Monat pünktlich ihren Lohn erhalten haben. "Dies konnte nur gelingen, weil wir in den guten Jahren eine solide Eigenkapitalbasis geschaffen haben. Alle verfügbaren Mittel wurden in die Modernisierung der Produktionsabläufe gesteckt."

Auch in den Nachwuchs investierte der Bauhof Weferling. Bis zum Jahr 2000 wurden insgesamt 17 Lehrlinge ausgebildet – neben 15 Mauern ein Dachdecker und ein Zimmermann. "Durch die Bedingungen der überbetrieblichen Ausbildung und der schlechten Leistungen der Schulabgänger haben wir uns von der Lehrausbildung zurückgezogen", erklärt Günther Weferling.

2001 musste die Firma erhebliche Umsatzeinbrüche verkraften, die einen radikalen Abbau der Arbeitsplätze nach sich zog. Hinzu kam, dass Günther Weferling krankheitsbedingt zum Rentner wurde. So übernahm Sohn Michael zum 1. Juli 2002 die Geschäftsführung neben seiner Tätigkeit im Heizungsbau. "Die Hauptlast in der Firma trägt nun schon seit acht Jahren Andrea Weferling, die sich neben ihren drei Kindern um Angebotsbearbeitung, Bauabwicklung, Kundenbetreuung und Rechnungslegung kümmert. Sie hat die Firma so entwickelt, dass bei uns zwölf bis 15 Mitarbeiter in Lohn und Brot stehen", hebt Günther Weferling die Leistung seiner Schwiegertochter hervor. Dabei vergisst er auch seinen ältesten Sohn Thomas nicht zu erwähnen, der neben seiner Werkstattarbeit als Schlosser die praktische Anleitung und die Aufmaße der Dachdecker und Zimmerer organisiert.

An alle Wegbegleiter ergeht ein Dankeschön

"Die gegenwärtige gute Auftragslage lässt zumindest für die nahe Zukunft hoffen", sagt Günther Weferling. So ist der Bauhof Weferling derzeit auch auf der Suche nach qualifizierten Maurern und Betonbauern.

"Wenn man nochmals zurückblickt, kann man sagen, es war eine aufregende, bewegende, ja schon verrückte Zeit", resümiert Günther Weferling. Er nutzt die Gelegenheit, um sich bei allen Geschäftspartnern, Planern, Architekten und Freunden für die vertrauensvolle und zuverlässige Zusammenarbeit in den vergangenen 20 Jahren zu bedanken. Dabei richtet er nicht zuletzt ein herzliches Dankeschön an die Mitarbeiter. Sohn Michael schließt sich den Dankesworten an und fügt noch einen wichtigen Personenkreis hinzu: "Unsere Familie, die so zusammengehalten hat". Die familiäre Verbundenheit und das funktionierende Team sind das Erfolgsrezept, dass der Bauhof Weferling bis heute trotz der Höhen und Tiefen besteht.