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SWM, Telekom und Kabelbetreiber nicht zuständig Herrenloses Kabel stoppt Brückensanierung

Die Sanierung an den Schrotebrücken im Dichterviertel war in den vergangenen Tagen ins Stocken geraten. Grund für den ungeplanten Baustopp: ein herrenloses Kabel. Seit gestern wird aber wieder gearbeitet.

Von Stefan Harter 28.03.2014, 02:20

Magdeburg l Seit Tagen haben sie niemand mehr an den Brücken in der Immermannstraße und Gerhart-Hauptmann-Straße im Magdeburger Stadtteil Stadtfeld-Ost arbeiten gesehen, berichteten mehrere Volksstimme-Leser der Redaktion. Und tatsächlich bestätigt Rathaussprecherin Cornelia Poenicke auf Nachfrage, dass die Arbeiten eine Zeit lang ruhten. Doch während die eine Pause baubedingt eingelegt wurde, war die andere unfreiwillig.

An der Brücke Immermannstraße wurde laut Poenicke der Unterbeton gegossen. Da dieser zunächst aushärten muss, bevor die nächste Schicht aufgetragen werden kann, war oberhalb niemand zugange. Die Arbeiter waren in der Zwischenzeit aber nicht untätig, sondern unter der Brücke im Einsatz. Hier haben sie die Reparatur der vorgefundenen Risse im Gewölbebogen vorbereitet. "Insofern waren durchgehend Arbeitskräfte auf der Baustelle, nur unterhalb und im Vorbeifahren nicht oberhalb sichtbar", stellt die Stadtsprecherin fest. Seit gestern sind sie auch wieder auf der Brücke aktiv.

Kabelbesitzer hat sich nicht gemeldet

Ganz anders verhielt es sich aber an der Brücke Gerhart-Hauptmann-Straße. Hier wurde bei den Ausschachtungsarbeiten ein unbekanntes, starkes Kabel gefunden, das in Betonstein verlegt war. Normalerweise werden im Vorfeld von Tiefbauarbeiten Erkundigungen bei den verschiedenen Medienträgern eingeholt, ob in dem betroffenen Gebiet Leitungen oder Kabel verlaufen. Auch hier war das der Fall, nur gehört das mysteriöse Kabel offenbar niemandem.

"In den letzten zwei Wochen wurde mühsam über verschiedenste Möglichkeiten versucht, einen Eigentümer zu diesem Kabel zu ermitteln und festzustellen, ob es in Betrieb ist", erklärt Cornelia Poenicke. Schließlich hätte es stromführend sein können, was entsprechende Messungen auch nahelegten.

Alle bekannten Medienträger (SWM, Telekom, Kabelnetzbetreiber) winkten jedoch ab und erklärten sich für nicht zuständig. Weil somit kein Eigentümer ermittelt werden konnte, blieb der Stadt nur noch übrig, das Kabel auf gut Glück zu trennen, um es entfernen zu können. Nach entsprechenden sicherheitsrelevanten Vorbereitungen geschah dies am Mittwoch. Statt eines Strom- handelte es sich um ein Kommunikationskabel. Da sich bis jetzt niemand wegen eines Ausfalls gemeldet hat, geht die Verwaltung davon aus, dass es nicht mehr benutzt wurde. Die Arbeiten können seit gestern fortgesetzt werden.