Babyboom im Magdeburger Zoo Nashorn folgt Langhals

Die Ankunft seltener weißer Löwen, der Einzug der neuen Schimpansenfamilie oder die Geburt von Giraffenbaby "Thano" im Februar - 2014 bescherte dem Zoo etliche tierische Attraktionen. Das neue Jahr beginnt gleichfalls mit froher Botschaft: Im Bauch von Nashornkuh Malaika wächst ein Nashornbaby heran.

Von Jana Heute 10.01.2015, 02:08

Neue Neustadt l Nein, ein Ultraschallbild habe man nicht zu bieten, muss Zoochef Kai Perret auf Volksstimme-Nachfrage passen. Schade, wir hätten es hier gern gezeigt - das neue Magdeburger Mini-Nashorn. Doch Untersuchungen, wie wir sie bei schwangeren Frauen kennen, gibt es bei Nashornkühen nicht. Sie scheuen Ultraschall ebenso wie allzu neugierige Hände am Bauch. "Wir lassen der Natur freien Lauf, achten aber auf gute Ernährung mit vielen frischen Ästen, reichhaltigem Luzerneheu und Gemüse", betont der Zoochef. Entspannte Schwangerschaft also. Nashornkuh Malaika zieht gemächlich ihre Runden im Außengehege, so als wäre rein gar nichts, und lässt sich von Besuchern allenfalls aus der sicheren Distanz inspizieren. Ihr Babybauch lässt sich auch kaum im Bild festhalten. Nashörner haben ja eh schon mächtige Bäuche. Also heißt es für alle Neugierigen: abwarten und Tee trinken. Die Geburt von Malaikas Nachwuchs wird Ende Februar/Anfang März erwartet. Nashörner lassen sich Zeit zum Austragen: 15 bis 16 Monate, sagt Zoochef Perret. "Dafür kommt dann auch ein ordentliches Bürschchen von 30 bis 40 Kilogramm auf die Welt", ergänzt er. Vielleicht wird es ja auch eine Sie? Doch auch hier lautet die Devise: überraschen lassen!

Der Zoo fiebert aber schon jetzt mit Malaika, dass alles gutgeht. Denn: Die Nashornkuh gebar vor zweieinhalb Jahren ihr erstes Baby. "Die Geburt verlief tadellos", so Kai Perret. Dann die dramatische Wende: Das Kleine kam mit deformierter Wirbelsäule zur Welt, konnte nicht aufstehen und verstarb wenig später. "Nun drücken wir die Daumen, dass es diesmal gesund ist." Die Geburt soll wieder live im Internet zu verfolgen sein. Als 2011 Nashorndame Mana genau Heiligabend ihr Baby "Mala" im Stall ablegte, bestaunten Tausende Internetnutzer via Webcam live das Naturschauspiel. Auch die kommende Nashorngeburt soll live zu verfolgen sein. Stern-TV habe erneut angefragt, ob lichtsensible Kameras installiert werden können. "Wir stehen dem offen gegenüber. Damals haben Tausende Menschen den Livestream angeklickt. Wir haben Glückwünsche aus aller Welt, sogar Australien, bekommen", frohlockt der Zoochef.

Bessere Werbung könne es kaum geben für den Zoo. Und so soll die hoffentlich glückliche Geburt des neuen Nashornnachwuchses 2015 nicht die einzige gute Nachricht bleiben. Eine zweite deutet sich schon jetzt an. Hormontests geben Hinweise darauf, dass auch Nashorndame Mana wieder trächtig ist, die schon 2011 für das Weihnachtswunder gesorgt hatte. Und es dürften nicht die einzigen Neuzugänge sein. Nach dem Umbau des alten Affenhauses sollen sechs farbenfrohe Mandrill-Affen einziehen. Tigerkater Amur soll 2015 eine Frau an seine Seite bekommen.