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Statistik Ärzte zieht es in die Stadt

Von Martin Rieß 25.01.2015, 12:11

Magdeburg / Halle l Wer in Magdeburg keinen Facharzt findet, wird es kaum glauben wollen – aber im Vergleich zu den ländlichen Regionen steht die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts ebenso wie die anderen beiden kreisfreien Städte des Landes gut da. Das geht aus einer Übersicht des Statistischen Landesamts in Halle zum Verhältnis zwischen der Zahl der berufstätigen Ärzte und der der Einwohner in den drei Städten und in den Landkreisen hervor. In Magdeburg gab es im Jahr 2013 demnach 72 Ärzte auf 10.000 Einwohner.

Im Umkehrschluss gib es einen Mediziner im Ärztestand auf 139 Menschen. Nicht berücksichtigt ist in dieser Aufstellung allerdings, dass gerade in den Städten mit Universitätskliniken wie Halle und Magdeburg viele Spezialisten sitzen, deren Fachwissen weit über die Grenzen der Stadt hinaus gefragt ist.

In einem Report zur Daseinsvorsorge in Sachsen-Anhalt hatte das Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung (ISW) festgestellt, dass das Land den zweitniedrigsten Wert unter den deutschen Bundesländern aufweist. Während im stationären Bereich mit 19,4 Ärzten je 10.000 Einwohner im Jahr 2010 annähernd der Bundesdurchschnitt von 20,0 erreicht worden sei, lag der Wert im ambulanten Bereich mit 13,9 Ärzten je 10.000 Einwohner weit unter dem Durchschnitt aller deutschen Bundesländer (17,3). Die Landesärztekammer hatte für Ende 2013 in Sachsen-Anhalt 8761 berufstätige Ärzte registriert – 236 mehr als im Jahr zuvor. Das Wachstum sei auch auf die steigende Zahl ausländischer Mediziner zurückzuführen, hieß es im Ärzteblatt. Mit 940 Ärzten betrug der Anteil der praktizierenden Ärzte ohne deutsche Staatsbürgerschaft vor einem Jahr rund acht Prozent.

Laut Statistischem Bundesamt kam Deutschland im Jahr 2013 auf eine Ärztedichte von 38,1 auf 10.000 Einwohner. Damit liegt die Bundesrepublik gleichauf mit Bulgarien im europäischen Mittelfeld – aber weit hinter den Spitzenreiter. In einer weltweiten Auswahl lag Katar mit einem Wert von 75 deutlich vorn, gefolgt von Monaco mit 71,7 und Kuba mit 67,2. Österreich kommt auf eine Ärtzedichte von 8,3, Russland auf 43,1 Litauen auf 41,2, Italien auf 40,9. Hinter Deutschland liegen beispielsweise Norwegen mit 37,4, Spanien mit 37 und Tschechien mit 36,2.