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Stadtumbau In zwei Monaten soll zweiter Plattenbau Geschichte sein

Konkrete Pläne für die Neubebauung des Domviertels liegen noch nicht vor - die Vorbereitungen für den weiteren Abriss laufen aber bereits.

Von Martin Rieß 05.02.2015, 02:30

Magdeburg l Nahezu komplett umgestaltet wird das Viertel, das sich zwischen Breitem Weg und Leibnizstraße sowie Danzstraße und Keplerstraße erstreckt. Einzig die Altbauten aus der Vorkriegszeit bleiben in diesem Teil des Stadtteils Altstadt erhalten. Doch bis die Arbeiter zur Neubebauung anrücken, werden noch einige Monate ins Land gehen.

Zum Stillstand gekommen sind die Arbeiten in dem neuen Domviertel indes nicht. Zum einen sind die Archäologen aus der Baugrube Breiter Weg 261 bis 264 abgerückt. Derzeit werden die Fundstücke ausgewertet. Da dies naturgemäß nicht in der Baugrube geschieht, ist inzwischen ein Bagger angerückt. Auf dem Gelände, das sich im Eigentum der Magdeburger Wohnungsgenossenschaft MWG und der Wohnungsbaugenossenschaft "Otto von Guericke" befindet, werden damit die senkrechten Schnittkanten und Aushöhlungen im Erdreich nicht mehr benötigt. Hier hatten die Forscher die Fundstücke, deren Ursprung teilweise bis ins Hochmittelalter zurückreicht, im vergangenen Jahr schrittweise geborgen.

Die letzten Mieter haben inzwischen auch den südlich gelegenen Nachbarblock im Breiten Weg 257 bis 260 verlassen. Gebäude und Gelände befinden sich im Besitz der Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg. Von dem kommunalen Wohnungsunternehmen beauftragte Handwerksfirmen kümmern sich inzwischen darum, dass der Block in Kürze abgerissen werden kann. Die Versorgungs- und Entsorgungsleitungen werden stillgelegt und zum Teil bereits demontiert, und auch die Fahrstühle des Achtgeschossers fahren nicht mehr. Die Abrissarbeiten an diesem Mitte der 1960er Jahre fertiggestellten Plattenbau sollen innerhalb der kommenden beiden Monate über die Bühne gehen. Wie im Falle des Nachbarblocks werden nach dem Abriss Archäologen untersuchen, welche Fundstücke sich in diesem Bereich befinden und welche von ihnen geborgen und weiter untersucht werden müssen.

Zu Einzelheiten, wie genau die Gebäude gestaltet werden sollen, halten sich die Bauherren noch bedeckt. Fest steht nur, dass im unteren Bereich Platz für Handel und Praxen entstehen wird und darüber Wohnungen. Unter den Gebäuden soll eine Tiefgarage angelegt werden. Die Häuserfront soll entsprechend der Straßenflucht vor der Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg ausgerichtet werden - ähnlich, wie dies südlich der Keplerstraße zum Hasselbachplatz hin bereits jetzt der Fall ist.